Ok, machen wir das mal als kurzen Hinweis öffentlich, wenn Du dazu Fragen hast, kannst Du mich dann morgen mal anrufen (nicht vor dem Aufstehen, offiziell habe ich ja Urlaub…).
Benötigte Umgebung:
MS Server ab 2003, am Faxdienst wurde über die Jahre fast nichts geschraubt, allerdings wird er IMHO auch nicht mehr weiter entwickelt. Bis Windows XP das ideale Gespann, mit W7 kannst Du die Outlook-/Exchange-Kontakte nicht mehr als Adressbuch nutzen, sondern musst die in das Windows-Adressverzeichnis im Client importieren …
Damit ist die zentrale Verwaltung der Faxadressdaten mit Bordmitteln leider auch Geschichte - ein Problem des Client-OS, nicht des Servers.
Alternativ und kostenpflichtig:
GFI-Faxmaker: einfach zu administrieren, bringt aber nur Faxfunktionen mit. Aktive ISDN-Karte im Server zwingend notwendig.
Ferrari-Officemaster: schon etwas anspruchsvoller in der Administration, bringt dafür schon PBX-Funktionen, Fax- und SMS-Funktionen mit, letzteres sende- und empfangsseitig, entweder über Festnetz-SMS-Provider oder auch über serielle GSM-gateways. Aktive ISDN-Karte im Server oder ISDN-Gateway zwingend erforderlich.
Zur Hardeware: entgegen der (etwas prähistorischen) Meinung vieler Berufs-IT’ler bin ich in kleinen Umgebungen nicht zwingend der Meinung, das für die Nutzung des MS Faxservice zwingend aktive (und teure) ISDN-Boards in den Server gehören.
Wenn man seinen Lebensunterhalt nicht mit Faxen (machen) bestreitet, reicht auch eine analoge Faxmodemkarte, die beispielsweise USRobotics nach wie vorfür x86 und x64 im Portfolio hat und die sogar zertifiziert bis 2008R2 sind. Kosten um die 25 Euro für PCI, PCIe oder PCIx. Ich habe das mal ein Vierteljahr spielen lassen, gab keinerlei Probleme. Und das bisschen Faxaufbereitung machen moderne Server-CPU’s mit links.
Nächstteurere Variante: passive ISDN-Karten wie die bekannte Fritzcard von AVM. Läuft bei einem Bekannten von mir in einem 2003’er mit XP-Treibern seit Jahren ohne Probleme. Gibt es aber nur mit herkömmlichen PCI-Interface, welches moderne Serverplattformen in der Regel nicht mehr an Bord haben. Adapterkarten sind so teuer, dass man sich eigentlich auch gleich eine aktive ISDN-Karte kaufen kann. IMHO auch nur Treiber für x86-Umgebungen.
Es soll auch Leute geben, die erfolgreich passive USB-ISDN-Karten am 32bit-Server betreiben (ebenfalls AVM und Gerdes), ich kenne jedoch keinen davon persönlich.
Aktive ISDN-Karten: die berühmten Dialogic Diven in verschiedenen Ausführungen oder auch Gerdes-Karten. Vorteil - Nutzung mehrerer B-Kanäle gleichzeitig möglich, es gibt auch Varianten, die direkt am Primärmultiplexer betrieben werden können. Kosten ab ca. 500 Euro bis ganz doll teuer …
Wenn man noch Serverhardeware hat, die 5Volt-PCI unterstützt, dann auch gerne eine gebrauchte AVM-B oder -C-Karte, unverwüstlich, aber IMHO auch nur für die 32-Bit-Welt einsetzbar.
Ich selber habe eine Diva im Faxserver, die zu 99% unbeschäftigt vor sich hintuckert …
Mein Rezept für eine kleine Umgebung (bis 50 gesendete Faxe/Tag sollte locker machbar sein) im Zusammenspiel mit einer Auerswald-TK für den Faxempfang:
MS Faxservice am Server nur für die Sendetätigkeit ausrollen, wenn Exchange eingesetzt wird zumindest einen XP-Arbeitsplatz für den Faxversand (oder halt den Umweg über die lokalen Windowsadressbücher für W7 gehen), analoge Modemkarten im Server. Dann gibt es die ganze Spielerei für brutto 25 Euronen!
Wenn man höhere Anforderungen hat, würde ich tatsächlich zu einem der beiden o.g. Softwarelösungen greifen …
Wenn Du noch Fragen hast, ruf an …
LG, Thomas