Ja, ich bin Linux-Nutzer, ich nutze aber genau so Windows. Die Erfahrung zeigt, das Linux auf dem Server effizienter, flexibler und stabiler ist, während Windows auf dem Desktop gerade für Multimedia besser ist. (Und wäre dies ein Heise-Forum, gäbe es jetzt Flamewars von Mac- und Linux-Trollen, denen ich mit so einem Posting simultan auf die Füße trete. :D)
Was Vista angeht: Ich habe Vista noch nicht in den Fingern gehabt, aber was ich so lese, weckt nicht gerade mein Vertrauen. Microsoft hat immer noch nicht verstanden, das es sicherer ist, nur die Privilegien zu vergeben, die ein Programm (insbesondere eines mit Netzwerk-Kontakt) wirklich braucht, statt alle Privilegien zu vergeben und es dann dem Programm zu überlassen, diese Privilegien wieder loszuwerden. Dass das in Vista überhaupt geht, ist schonmal ein Fortschritt, aber immer noch das falsche Konzept.
So, jetzt mal zur Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit:
Wie lange funktioniert der PC (egal ob mit XP, Vista oder Linux), bis ein Neustart fällig ist? Wie oft werden durch zu installierende Updates Neustarts erforderlich? Wie lange dauert ein Neustart? Was passiert, wenn in der Zeit, in der der PC (Arbeitsstation, nehme ich an) nicht empfangsbereit ist, ein Faxanruf kommt? Was passiert, wenn der PC hart abstürzt, nachdem ein Fax empfangen, aber bevor es auf einem sicheren Speichermedium gespeichert wurde?
Mein Win2000-System braucht theoretisch alle 14 Tage, am Microsoft Patch Day, einen Reboot, der von Desktop zu Desktop mindestens drei Minuten dauert. Ich habe mittlerweile in vier oder fünf privat genutzen Rechnern Festplatten sterben sehen, mit teilweisem oder vollständigen Datenverlust.
Mein mittlerweile fast 10 Jahre altes, schweinebilliges Thermo-Fax hat mich dagegen NOCH NIE im Stich gelassen. Für den Fall der Fälle steht allerdings immer eine Ersatzrolle Thermo-Papier in Reichweite.
Von der Energieseite aus betrachtet:
Das Thermo-Fax braucht im Stand-By 6 W (gerade mal nachgemessen), ein moderner PC braucht im Leerlauf locker 60 W, High-End-Systeme auch mal 100 W, Drucker, Monitor & Co sind da noch gar nicht mit eingerechnet. Am Tag verheizt das Fax 0,144 kWh, der PC mit Drucker in Standby (100 W) 2,4 kWh. Im Jahr summiert sich das auf 52,56 kWh für das Thermofax und 876 kWh für den PC. In Geld mit einem Billigstromanbieter für aktuell 18 Cent pro kWh sind das 9,46 € für das Thermo-Fax, 157,68 € für den PC.
Und der Preis für das Thermo-Fax läßt sich mit einer Auerswald-Anlage noch deutlich drücken, die kann nämlich bei einem eingehenden Anruf auf der Fax-Nummer ein Relais anziehen und mit diesem Relais ein weiteres Relais betätigen, das dann wiederum das Fax-Gerät einschaltet. Mein Fax braucht zum “booten” etwa drei bis fünf Sekunden, da kommt kein PC mit. Nach dem Klingeln bekommt das Fax noch für bis zu 99 Minuten Strom, danach wird es wieder “dunkel” und der Stromverbrauch geht auf NULL zurück.
Alexander