Hallo Wolfgang
[quote=wmues]
… und Du weißt natürlich auch, warum dies so ist: wenn man bei einem sooo langen Bus mehrere Endgeräte über die gesamte Länge verteilt, decken sich im Falle eines gleichzeitigen Sendens die Bitpositionen nicht mehr, und der Kollisionsmechanismus auf dem S0 kann nicht mehr funktionieren. Die Lichtgeschwindigkeit ist eben auch nur endlich… Ganz zu schweigen natürlich von den Reflektionen im Kabel an jeder Anschlußstelle, die die Übertragung kaputt machen. Deswegen die deutlich anderen Spezifikationen zwischen Anlagen- und Mehrgeräteanschluß.[/quote]
Und deshalb auch " Signallaufzeit " genannt.
[quote=wmues]
Die Signallaufzeiten sind natürlich nicht abhängig von der Art des angeschlossenen Endgeräts… und die Bauteile, die in einer TK-Anlage den Anschluß an den Bus realisieren, sind die gleichen wie in einem Telefon.
Also scheint es mir hier doch mehr auf die Qualität der angeschlossenen Hardware anzukommen. Könntest Du als Praktiker mal ein paar positive und negative Beispiele nennen, was TK-Anlagen angeht? Würde mich sehr interessieren.[/quote]
Stimmt zum nur Teil.
Ein S0-Bus wurde für eine länge von 100m konzipiert ( auch bekannt aus dem IT-Bereich für Netzwerkverkabelung ebenfalls 100 m).
Warum wurde dann von verschiedenen Herstellern ( Auerswald z.b.) eine UP0 - zweidraht Schnittstelle entwickelt, die für eine länge von 800-1000m ausgelegt wurde.Dieses wurde nicht nur wegen den 2 adern Einsparung
entworfen.Sondern wegen der stabilität ( erheblich stabiler wie ein S0) , der erhöhten Reichweite, Aderneinsparung.
Aber um mal mit einem Praxisbeispiel zu arbeiten.
Ein Kunde mit zwei Gebäudeteilen in einer Entfernung von ca. 450m zueinander per Erdkabel ( 0,8mm Querschnitt).Gebäudeteil 1 mit einer AGFEO AS4000 ( 78 Port Anlage ) und im Gebäude 2 mit einem int.S0 über diese 450m an die Hauptanlage angebunden.An diesem int.S0 hingt nur ein ISDN-Telefon ohne eigene Speisung.Dieses brach öfters zusammen, so das wir bei ca. 200m einen NTBA eingeschliffen haben, um die Spannung zu stabilisieren.Das ging bis zum Umbau nach 2 Jahren alles gut.
Nun wurde an diesen selben Bus das Telefon entfernt und eine TK-Anlage AGFEO AS40P ( 40 TLN) gesetzt.Diese Verbindung war so instabil, das die Hauptanlage ca. 5-7 mal am Tag einen Neustart hinlegte oder einfach einfror.Gleiches auch bei der Unterlage.Diese war per MGA intern an die Hauptanlage angebunden.Auch der vorher entfernte und dann wieder eingesetzte NTBA brachte hier bei der Leitungslänge Erfahrungsgemäß keine Abhilfe.Da hier das Problem ( wie du schon richtig erkannt hast) nicht in der Spannungsversorgung bestand, Sondern in der “SIGNALLAUFZEIT”.
Nach Einsatz eines S0-UP-S0 Umsetzer bis 12.000m konnte auch dieses Problem seit 2 Jahren erfolgreich gelöst werden.
Aber nun mal ne Frage an Dich:
Welcher Hersteller von Technik ermöglicht es, einen Anlagenanschluß vom NTBA bis zur Anlage mit 1000m?
Auerswald = 100m
Agfeo= so kurz wie möglich
Panasonic= bis 100 m
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Oder habe ich was falsch verstanden.