Fangen wir mal ganz vorne an:
Die USV wird regelmäßg gewartet und hat einen frischen Akku? (USV-Akkus sind Verschleißteile, sollten nach ca. 2 Jahren gewechselt werden!)
Wenn nicht, fang mal damit an. USV-Selbsttest laufen lassen, Akku raus, neuen Akku rein. Wahlweise die 5020 ohne USV direkt am Stromnetz laufen lassen.
Wenn die Reboots danach weg sind, ist die USV schuld. Die Dinger schalten bei relativ leichten Netzschwankungen gerne mal kurz auf den Akku um, der daraufhin spontan in die Knie geht. Ergebnis: Strom aus der Steckdose ist da, aber an der Anlage kommt der für ein paar Sekundenbruchteile nicht mehr an. Reboot durch Stromausfall hinter(!) der USV.
Testweiese mal eine kleine Glühlampe parallel zur 5020 an die USV anschliießen - Omas Nachttischlampe mit 15 W ist dafür ideal. Wenn die Lampe unmittelbar vor dem Reboot flackert, ist die USV hinüber! Netzausfall simulieren durch Ziehen des USV-Netzsteckers. Das sollte weder Anlage noch Glühlampe beeindrucken. Wenn doch, ist die USV die Fehlerursache.
Wenn die USV definitv unschuldig ist (Betrieb direkt am Netz oder frischer Akku und Selbsttest ok)
Ohne große Schrauberei hilft schonmal ein Ausschlußverfahren. Alles an Periphierie (Telefone, Tür, Fax, AB) samt Kabeln von der Anlage abbauen, ebenso Module und Dongle soweit vorhanden, und beobachten, ob die Anlage immer noch rebootet. Wenn ja, hat die Anlage vermutlich einen Knacks und möchte zu Auerswald. Dann nach und nach wieder die Geräte anschließen und nach jedem Gerät wieder beobachten.
Da Telefon- und Netzwerktechnik im Allgemeinen sehr robust ist und notfalls auch mal kurzgeschlossen werden darf ohne Schäden zu verursachen, halte ich einen Reboot durch Überlast für unwahrscheinlich.
Die 5020 wird von Auerswald mit 6,2 W bis 40 W Netzeingang gelistet, zum Vergleich meine 2206 im nahezu identischen Gehäuse mit 4,4 W bis 16 W. Die 5020 dürfte also deutlich wärmer werden. Schlecht für die Elkos. Insbesondere, weil vor 10 Jahren die Elko-Pest ihre Ursache hat.
Ob es das Netzteil ist, dürfte sich bei Elko-Pest schon per Sichtkontrolle feststellen lassen. Garantie ist sowieso abgelaufen, also Anlage komplett abbauen, 1 Stunde stromlos liegen lassen, damit sich alle Netz-Elkos mit 300V und mehr entladen haben. Dann das Gehäuse komplett aufschrauben lassen und nach Elkos mit runden Köpfen und/oder braunen Pfützen unter sich suchen. Bilder von defekten Elkos sind in dem verlinkten Wikipedia-Artikel ausreichend vorhanden.
Bei einem Treffer die Anlage zu irgendeiner Elektronik-Werkstatt (TV-Werkstatt) bringen und Elkos tauschen lassen, alternativ wieder sauber zusammenbauen und Auerswald 135,05 € Reparaturpauschale auf den Tisch legen. Die TV-Werkstatt dürfte billiger sein.
Besser noch: Einen Fachmann diesen Job erledigen lassen. In dem für Endanwender „unzugänglichen“ Teil des Gehäuses liegt das Netzteil ohne weiteren Schutz, da sollten Laien besser nicht hinkommen.
Warum sollten die Abschlußwiderstände „nicht mehr stimmen“? Widerstände brennen auf oder werden bei langer, leichter Überlast hochohmig (sehr beliebt bei Anlaufwiderständen in einigen Schaltnetzteilen). Ich habe noch keinen Widerstand gesehen, der plötzlich seinen Widerstand VERRINGERT hätte. Genau das wäre aber nötig, um der 5020 mehr Leistung zu entnehmen als diese verträgt.
Wenn man am S0-Bus Leitungen vertauscht, zickt der S0-Bus und der 100 Ohm-Widerstand sieht plötzlich 40 V an seinen Beinchen. Damit fließen nach dem guten alten Georg Simon Ohm 40 V / 100 Ohm = 0,4 A durch den Widerstand und erzeugen dort 40 V * 0,4 A = 16 W Abwärme. Die hält ein typischer Abschlußwiderstand der 1/4W-Klasse nicht sonderlich lange aus und verabschiedet sich daher thermisch nach Art einer Sicherung. Danach ist die Überlast weg, der S0-Bus zickt danach um so mehr. Aber es gibt keinen Reboot.
So lange die Leitungen am S0 richtig angeschlossen sind, liegt am Widerstand nur die deutlich niedrigere Signalspannung an, die der Widerstand problemlos und auf Dauer verträgt.
Die 16 W sind natürlich für den Fall einer idealen Spannungsquelle gerechnet. Die Anlage begrenzt die elektrische Leistung am S0-Bus auf 4 W (siehe Installationshandbuch S. 11). Das reicht immer noch aus, um falsch angeschlossene 1/4 W-Widerstände wegzubrennen.
Selbst bei dauerhafter Überlast wird die Anlage nicht mehr als 4 W abgeben und im blödsten Fall den betroffenen Bus stumpf stromlos machen. Einen panischen Reset wegen eines elektrisch überlasteten S0-Bus halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Alexander