5020 rebootet selbständig

Hallo zusammen,

nach langer Zeit darf ich mich wieder einmal melden, und der Anlaß ist leider kein erfreulicher …

Ich betreibe bisher erfolgreich eine nun ca. 9 Jahre alte 5020. Beginnend vor ca. 6 Monaten kam es vereinzelt vor, daß ein Gespräch ohne ersichtlichen Grund abbrach und ein erneuter Wählversuch erst nach längerer Pause möglich war. Das abgebrochene Gespräch erscheint dann auch nicht in der Gesprächsliste. Das Phänomen tritt nicht reproduzierbar regelmäßig auf, aber die Häufigkeit nimmt zu. Am heutigen Tag kam es 3 mal zum Gesprächsabbruch, bei 6 oder 7 Gesprächen. Zuerst hatte ich das Telefon im Verdacht, aber heute habe ich mich neben die abseits montierte Anlage gestellt und gesehen, daß sie einen Reboot macht. Danach läuft sie wieder vollkommen unauffällig. Irgendein Fehlerprotokoll habe ich nicht gefunden, wo ich einen Hinweis entnehmen könnte. Mangels Protokoll kann ich auch nicht angeben, ob der Reboot nur bei einem laufenden Gespräch oder auch im “Ruhezustand” auftritt.

Der Gesprächsabbruch erfolgt unabhängig davon, ob das Gespräch ausgehend oder kommend ist bzw. ob über ISDN oder VOIP gesprochen wird.

Zur Konfiguration: Auerswald 5020 mit Firmware 4.2E und 2VIOP-Modul
ISDN-Anschluß der Telekom Austria (A1)
ADSL-Anschluß der Telekom Austria
2 VOIP-Provider mit LCR
1 Gigaset DX800a mit ISDN- und VOIP-Anbindung auf 2 Mobilteile
1 Swissvoice ISDN-Telefon
1 Analog-Telefon
1 Faxgerät
1 Türsprechstelle Auerswald über Türsprechmodul
Stromversorgung über APC-UPS

Gibt es eine Erklärung für das Verhalten?
Gibt es erweiterte Diagnosemöglichkeiten?
Muß ich mich darauf einstellen, daß die Hardware langsam stirbt (wegen rechtzeitiger Ersatzteilbeschaffung)?

Vielen Dank für eure Unterstützung und beste Grüße … Yeti

Wenn Euch die Anlage sehr wichtig ist und Ihr damit Geld verdient würde ich das bald tun weil die 5010/20er Anlagen (leider) eingestampft werden und ein wirklich würdiger Nachfolger nicht in Sicht ist
Wenn die Probleme früher nicht auftraten und an der Firmware nichts gemacht wurde kannst Du davon ausgehen dass die Anlage hardwaremäßig einen Defekt hat (Netzteil z. B.)
Ich kenne die 50er Anlage leider nicht persönlich, habe aber in der letzten Zeit oft von Firmware-Problemen gehört. Welche Firmware setzt Du ein? Andere Mitglieder hier werden Dir dazu nähere Auskünfte machen können.
Es gibt eine ganz frische PublicBeta Firmware, von Reboots wird da allerdings nicht gesprochen

Hallo Yeti.

Auch wenn es nicht besonders hilfreich ist, aber die Anlage schwächelt wahrscheinlich vom Netzteil her oder ein interner ISDN Port wird überlastet, weil u. U. Abschlusswiderstände nicht mehr stimmen.

Die Anlage hat fast 10 Jahre Tag und Nacht ihren Dienst verrichtet. Entweder noch einmal eine neue 5020 kaufen oder optimistisch eine aktuelle Anlage nehmen… 4000er / 5000er.

Ich bin da eher pessimistisch und würde auf jeden Fall eine 5020 bevorzugen

Jo, ich habe auch noch einen Zweitwagen mit „alter“ Technik. Die neuen sind aber besser, schneller, teurer… :slight_smile:

Einfach einmal was positives nennen… das Netzteil ist in den Anlagen sozusagen extern und kann im Gegensatz zur 5010/5020 schnell mal selbst getauscht werden, wo jetzt der Kollege mit dem reboot seiner Anlage nur als erstes mit einer neuen Anlage probieren kann oder den Fehler in der eigenen Technik suchen muss.

Vor dem Vor- oder auch Nachteil einer neueren Generation von Kommunikationsanlage würde mich viel mehr das Ergebnis von dem eigentlichen Problem in diesem Thread interessieren. :wink:

[quote=“RalfH, post:5, topic:4712”]
Die neuen sind aber besser, schneller, teurer… :-)[/quote]
Das behauptest Du genau so lange, bis die Polizei mitten in der Sprechstunde an Deinem Rezeptionsthresen steht und Dich aus Deinem verunfallten Wagen befreien will, der völlig unversehrt auf dem Praxisparkplatz steht - nur weil irgend so eine bessere AlarmierungsschXXsse der Meinung war, die Zentrale vom Daimler anfunken zu müssen. Dann sollte ich für den Spass noch 80 Ocken bezahlen :rofl:

Fazit: Ich würde wohl auch eher zur 5020 greifen …

LG, Thomas

… und was fährste als Konsequenz daraus? Wieder Deinen guten alten Zweizylinder-Zweitakter aus Zwickau? :smiley:

Gruß und bald ein schönes Wochenende…
Dauerbesetzt

“Ein Pessimist ist ein Mensch. der von zwei Übeln beide wählt.”

Die automatische Wahl des Notrufes wird auch vielleicht demnächst Pflicht und dem Airbag haben vor vielen Jahren auch viele nicht vertraut…

:good:

Hinter den neuen Anlagen steckt mir zu viel Kundennötigung. Und ob sie wirklich besser sind wird sich erst noch herausstellen. Ich will sie trotzdem nicht haben…
Und irgendwie komme ich mit den Preis- Leistungsverhältnissen nicht mehr so ganz klar. An jeder Ecke lauern richtig heftige Preisangeln
Wenn ich AFH wäre würde ich wahrscheinlich elendig zugrunde gehen, weil ich den Kunden nur Dinge verkaufe von denen ich selbst überzeugt bin…

Bisher haben mir meine Kunden dieses Verkaufsprinzip, längerfristig gesehen, (fast) immer gedankt

@Hinckley:
… das wissen wir doch inzwischen. :rolleyes:

Gruß Dauerbesetzt

Ja, ist ok :wink:

[quote=„Dauerbesetzt, post:7, topic:4712“]
… und was fährste als Konsequenz daraus?[/quote]
SIM rausgepopelt …

Ich hatte nur einen Skoda und einen Mossi … bin jetzt aber auf der Suche nach einem verlässlichen Plastebomber, der NICHT ohne Grund zu Hause anruft!

[quote=„Dauerbesetzt, post:7, topic:4712“]
Gruß und bald ein schönes Wochenende…[/quote]
Retour …

Fangen wir mal ganz vorne an:

Die USV wird regelmäßg gewartet und hat einen frischen Akku? (USV-Akkus sind Verschleißteile, sollten nach ca. 2 Jahren gewechselt werden!)

Wenn nicht, fang mal damit an. USV-Selbsttest laufen lassen, Akku raus, neuen Akku rein. Wahlweise die 5020 ohne USV direkt am Stromnetz laufen lassen.

Wenn die Reboots danach weg sind, ist die USV schuld. Die Dinger schalten bei relativ leichten Netzschwankungen gerne mal kurz auf den Akku um, der daraufhin spontan in die Knie geht. Ergebnis: Strom aus der Steckdose ist da, aber an der Anlage kommt der für ein paar Sekundenbruchteile nicht mehr an. Reboot durch Stromausfall hinter(!) der USV.

Testweiese mal eine kleine Glühlampe parallel zur 5020 an die USV anschliießen - Omas Nachttischlampe mit 15 W ist dafür ideal. Wenn die Lampe unmittelbar vor dem Reboot flackert, ist die USV hinüber! Netzausfall simulieren durch Ziehen des USV-Netzsteckers. Das sollte weder Anlage noch Glühlampe beeindrucken. Wenn doch, ist die USV die Fehlerursache.

Wenn die USV definitv unschuldig ist (Betrieb direkt am Netz oder frischer Akku und Selbsttest ok)

Ohne große Schrauberei hilft schonmal ein Ausschlußverfahren. Alles an Periphierie (Telefone, Tür, Fax, AB) samt Kabeln von der Anlage abbauen, ebenso Module und Dongle soweit vorhanden, und beobachten, ob die Anlage immer noch rebootet. Wenn ja, hat die Anlage vermutlich einen Knacks und möchte zu Auerswald. Dann nach und nach wieder die Geräte anschließen und nach jedem Gerät wieder beobachten.

Da Telefon- und Netzwerktechnik im Allgemeinen sehr robust ist und notfalls auch mal kurzgeschlossen werden darf ohne Schäden zu verursachen, halte ich einen Reboot durch Überlast für unwahrscheinlich.

Die 5020 wird von Auerswald mit 6,2 W bis 40 W Netzeingang gelistet, zum Vergleich meine 2206 im nahezu identischen Gehäuse mit 4,4 W bis 16 W. Die 5020 dürfte also deutlich wärmer werden. Schlecht für die Elkos. Insbesondere, weil vor 10 Jahren die Elko-Pest ihre Ursache hat.

Ob es das Netzteil ist, dürfte sich bei Elko-Pest schon per Sichtkontrolle feststellen lassen. Garantie ist sowieso abgelaufen, also Anlage komplett abbauen, 1 Stunde stromlos liegen lassen, damit sich alle Netz-Elkos mit 300V und mehr entladen haben. Dann das Gehäuse komplett aufschrauben lassen und nach Elkos mit runden Köpfen und/oder braunen Pfützen unter sich suchen. Bilder von defekten Elkos sind in dem verlinkten Wikipedia-Artikel ausreichend vorhanden.

Bei einem Treffer die Anlage zu irgendeiner Elektronik-Werkstatt (TV-Werkstatt) bringen und Elkos tauschen lassen, alternativ wieder sauber zusammenbauen und Auerswald 135,05 € Reparaturpauschale auf den Tisch legen. Die TV-Werkstatt dürfte billiger sein.

Besser noch: Einen Fachmann diesen Job erledigen lassen. In dem für Endanwender „unzugänglichen“ Teil des Gehäuses liegt das Netzteil ohne weiteren Schutz, da sollten Laien besser nicht hinkommen.

Warum sollten die Abschlußwiderstände „nicht mehr stimmen“? Widerstände brennen auf oder werden bei langer, leichter Überlast hochohmig (sehr beliebt bei Anlaufwiderständen in einigen Schaltnetzteilen). Ich habe noch keinen Widerstand gesehen, der plötzlich seinen Widerstand VERRINGERT hätte. Genau das wäre aber nötig, um der 5020 mehr Leistung zu entnehmen als diese verträgt.

Wenn man am S0-Bus Leitungen vertauscht, zickt der S0-Bus und der 100 Ohm-Widerstand sieht plötzlich 40 V an seinen Beinchen. Damit fließen nach dem guten alten Georg Simon Ohm 40 V / 100 Ohm = 0,4 A durch den Widerstand und erzeugen dort 40 V * 0,4 A = 16 W Abwärme. Die hält ein typischer Abschlußwiderstand der 1/4W-Klasse nicht sonderlich lange aus und verabschiedet sich daher thermisch nach Art einer Sicherung. Danach ist die Überlast weg, der S0-Bus zickt danach um so mehr. Aber es gibt keinen Reboot.

So lange die Leitungen am S0 richtig angeschlossen sind, liegt am Widerstand nur die deutlich niedrigere Signalspannung an, die der Widerstand problemlos und auf Dauer verträgt.

Die 16 W sind natürlich für den Fall einer idealen Spannungsquelle gerechnet. Die Anlage begrenzt die elektrische Leistung am S0-Bus auf 4 W (siehe Installationshandbuch S. 11). Das reicht immer noch aus, um falsch angeschlossene 1/4 W-Widerstände wegzubrennen.

Selbst bei dauerhafter Überlast wird die Anlage nicht mehr als 4 W abgeben und im blödsten Fall den betroffenen Bus stumpf stromlos machen. Einen panischen Reset wegen eines elektrisch überlasteten S0-Bus halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Alexander

Hallo zusammen,

zunächst vielen Dank für die Antworten und die angeregte Diskussion.

Doch nun zum Thema:

  • Kontrolle USV
    Habe ich gestern vorgenommen. Ich habe den Netzstecker gezogen und das System ca. 20min über die USV laufen lassen. Restlaufzeitanzeige war danach noch bei ca. 90min. Nachdem auf der USV die gesamte Kommunikationstechnik hängt (NTBA, Router, PoE-Switch mit IP-Cam, WLAN-Accesspoint, Gigaset-Telefon und eben 5020) und alle anderen Geräte auch bei Reboot der 5020 fehlerfrei weiterlaufen, dürfte die Ursache dort nicht zu finden sein.
  • Zerlegung und Kontrolle 5020 durch Fachmann oder Auerswald
    Kommt aus Verfügbarkeitsgründen (telefonische Erreichbarkeit, Türklingel) nur in zwei Fällen in Frage: bei Vorhandensein eines Ersatzgerätes oder im Fall des Totalausfalls. Und dann brauche ich erst gar nicht mehr hineinzuschauen …
  • Weiteres Vorgehen
  1. Versuch: Abbau der internen VoIP-Verbindung zwischen 5020 und Gigaset DX800a, weil ich dem DX800a auch nicht vollständig traue. Fehler blieb allerdings erhalten.
  2. Versuch: Umstellung auf alte Firmware (4.2C); Beobachtung läuft noch, bisher keine Ausfälle
  3. Versuch: Reduktion Netzteilbelastung durch Abbau Swissvoice-ISDN-Telefon (es ist das einzige Gerät am ISDN-Bus ohne eigene Stromversorgung); Das alte Analogtelefon sollte im Ruhezustand ja keinen Strom verbrauchen.
  • Für den Ernstfall überlege ich mir Alternativen, die allerdings in die Kosten gehen.
    Variante 1: neue 5020; aus Sicherheitsgründen müßte ich dann aber auch ein neues TSM und ein neues VoIP-Modul mitbesorgen, falls der Fehler dort begründet liegt.
    Variante 2: Compact 3000ISDN mit Freischaltung VoIP; Umbau Türsprechstelle auf universell nutzbaren ab-Anschluß. Dann fehlen mir jedoch die internen VoIP-Kanäle. Sind die VoIP-LCR-Möglichkeiten bei der Compact3000 dieselben wie bei der 5020? Das ist für mich das Wichtigste.
    Variante 3: Warten auf die neue 4000er; Umbau Türsprechstelle auf ab-Technik
    Variante 4: Verzicht auf die Nebenstellenanlage; einfacher ISDN-Anschluß mit Fax am DX800a und VoIP-Kommunikation über PC, Laptop und Smartphone (Hard- und Software vorhanden, erfordert einfach etwas mehr Disziplin von den Anwendern). Nur die Türsprechstelle müßte neu aufgebaut werden (eventuell als DECT am DX800a).

Was ist eure Meinung?

LG … Yeti

Wenn Dir VoIP LCR so wichtig ist, wie hoch ist denn Deine gesamte Grundgebühr und wie sind die Gebühren zum Handynetz. Habt ihr auch Auslandsgespräche?
Dann könnte ich Dir mal eine (moderne) Alternative kalkulieren, gerne als PM

Ach ja, ich rede hier von 5ct Festnetz in Handynetze oder Festnetz-Handyflat für 25 EUR oder abgefahrene Auslandstarife (und wir reden hier von Qualität, also QSC, COLT usw.) …

Und wenn ich schon dabei bin, ich habe natürlich auch SIP-Trunking oder sichere SIP-TK-Anlage = “Cloud-Telefonie” wo die Telekomiker noch Jahre brauchen :slight_smile:

Falls du ne Compact3000 isdn in Erwägung ziehen würdest , ich hätte eine zu Verkaufen mit Fax und Voip Freischaltung sowie s0 Modul und 2ab Modul . Ist 4 Jahre alt und wurde wegen Austausch auf eine 5000r Außer Betrieb genommen.

@ThomasB
Vielen Dank für das Angebot, aber ich fürchte, das wird sich für Dich bei meinem Kommunikationsbedarf nicht rechnen …
Hier ein paar statistische Daten (2014):
Grundgebühr Telekom Austria A1 ISDN: 416 € (p.a.)
Grundgebühr ADSL: 119 € (p.a.)
Gesprächsgebühren: 52 € (p.a.; 2 Betamax-Accounts, Verfügbarkeit providerseitig 100% (nur die 5020 meint, mir beim Sparen helfen zu müssen … :))
Gesprächsminuten aktiv: 8500 (p.a.; eingehende Gespräche ca. in der gleichen Größenordnung)
Ziele: AT fest: 50,9%, AT mobil: 36,4%, USA f+m: 8,3%, IT f+m: 2%, NL f+m: 1,3%, DE f+m: 1%, CH f+m: 0,2%; einzelne Gespräche nach BRA, NZ, GB; keine Mehrwertnummern)
Hypothetische Gesprächsgebühr, wenn über A1: 850 €
Ersparnis pro Jahr: ca. 800 € an Gesprächsgebühren (alle Werte inkl. USt.)
Mobiltelefon verwenden wir nur, um erreichbar zu sein (Wertkartentelefone).
Telefonie im Ausland über Smartphone und VoIP

Somit hat sich die Telefonanlage innerhalb eines Jahres amortisiert. Und der Rest ist Hobby … :slight_smile:

Wichtig neben VoIP-LCR sind auch mindestens 2 Kommunikationskanäle und die Möglichkeit, Faxe zu senden und zu empfangen (kommt aber nur mehr sehr selten vor).

@Green7
Ebenfalls Danke für das Angebot. Bei Bedarf komme ich gegebenenfalls darauf zurück.

LG … Yeti

Tja, das mit dem Austria hatte ich vor einiger Zeit bei Dir mal gelesen, aber wieder vergessen - dann ist das ja alles irgendwie sinnfrei :smiley:

Hallo zusammen,

nur eine kurze Rückmeldung zu Thema:
Seit dem Zurücksetzen der Firmware auf die 4.2C tritt der Fehler nicht mehr auf.
Es dürfte sich also um ein Problem in der 4.2E-Firmware handeln.

Nochmals danke und LG … Yeti

Moin.

Gibt nun auch eine Public Beta für die Anlage, soll wohl in Kürze released werden.