Auerswald COMpact 2206 USB und Siedle HT-611 -- wie?

Hallo Forum,

wir haben hier eine Auerswald COMpact 2206 USB + COMpact TS zu laufen. Im Haus (Mehrfamilienhaus, daher keinerlei Umbauarbeiten an Türsprechanlage möglich) ist eine Siedle-Anlage installiert, die Türsprechstelle in der Wohnung ist ein Siedle HT611-01 .
So wie ich das bisher herausfinden konnte, ist die HT-Serie für allerlei Schnickschnack ausgelegt - hier im Haus wurde aber überhaupt kein Zubehör verwandt - wir können sprechen, hören und die Tür öffnen, nichts weiter.
So wie ich das sehe, ist die Anlage auch nicht mithörgesperrt (zwei Personen können jeweils den Hörer abnehmen und dann sprechen und hören).

Nun zum eigentlichen Problem: der Anbindung des Sprech- und Hörkanals an das COMpact-TS-Modul bzw. das ebenfalls vorhandene TSA-500.
Klingeln und Türöffnen haben wir bereits zum Laufen bekommen, aber das Sprechen funktioniert noch nicht.
Problem dabei ist ein fehlender Anschlussplan; ich hatte es mal “irgednwie” so verdrahtet, dass es ging, aber damit gleichzeitig die die Anlage ständig mit 12V aus dem TS-Modul versorgt - sie war damit ständig in Betrieb; auch nicht sehr sinnvoll :wink:

Hat jemand von euch es schonmal geschafft, dieses Gerät anzubinden?

Wir haben uns bei der Anschaffung für das TSA-500 entschieden, da leichter verfügbar und günstiger - und in diversen Foren war zu lesen, dass TSA-500 und das PVG vom Siedle quasi das gleiche machen.

Nunja, jetzt habe ich bei eBay ein großes Foto vom PVG-402 gesehen und in der über das Siedle Archiv verfügbaren Anleitung für das PVG-402 gesehen, dass man im Prinzip wohl nur einfach alle belegten Leitungen des HT-611 (also wohl 9&11&12 fürs Sprechen, 7 und c für die Klingel, 6 und I für den Türöffner) an das PVG anschließen und kann dann direkt ans COMpact TS weiter (TS und TS’ an TS1 und TS2, TO und TO’ an TO1 und TO2). Die beiden ungeklärten Fragen hierbei wären jedoch:
wie kriegt man das Klingelsignal vom PVG zur COMpact TS? Und: lt. Schaltplan soll man die “+”-Leitung von vom NG zum PVG ziehen - das ist hier im Haus allerdings nicht möglich! Muss es in diesem Fall denn das direkte + vom NG der Sprechanlage sein oder benötigt das PVG halt einfach nur eine Spannungsversorgung? Dann kann man ja ruhig ein externes Netzgerät nehmen oder die 12V aus dem TOUT der COMpact 2206.

Hat da Jemand Ideen / Erfahrungen / Vorschläge / wasauchimmer? :slight_smile:

Einer meiner ehemaligen Kunden und jetziger Arbeitgeber hat auch eine Siedle-Türanlage vom Vermieter im Haus. Ich hab nach ein paar Stunden Recherche aufgegeben, das Monster mit der Telefonanlage koppeln zu wollen. Siedle benutzt einen wilden Mix aus Einzelleitungen, analogen und aufmodulierten digitalen Signalen, der nur mit Siedle-Geräten näherungsweise funktioniert. Das System hat ein paar Vorteile, insbesondere kann man die bestehende Verkabelung meistens weiter benutzen, aber es ist eine Insellösung, an die man nur mit teuren Adaptern (“Umsetzer”) herankommt, wenn man mehr als nur den Türöffner betätigen will. Zu allem Überfluß ist einer der wichtigeren Umsetzer, der PVG-602, nicht mehr erhältlich.

Wenn wir die einzigen Mieter wären, würde ich den ganzen Siedle-PIEEEPS bis auf die wirklich gut aussehende Klingelsäule neben der Tür rausreißen und durch eine konventionelle Klingelanlage + TFS-Dialog 100 oder eine TFS-Dialog-200 ersetzen. Aber leider sind wir nicht die einzigen Mieter …

Der TSA-500 kann nur eine (primitive) Türsprechstelle in Drei- oder Vierleiter-Technik an eine FTZ-Schnittstelle (Auerswald) koppeln, die Türsprechstelle wird dann exklusiv an der Telefonanlage genutzt. Nicht für Mehrfamilienhäuser geeignet. Der PVG-402 und PVG-602 setzt von Siedles eigenem Systembus (Mehrfamilienhäuser) auf FTZ um. Vergleiche mal die Türanschaltpläne für Siedle von Auerswald. Die Variante mit zwei Klingeltastern dürfte Deine Situation am besten beschreiben.

Ein paar Links:
http://community.jacotec.de/showthread.php?t=1362
http://www.rocom-gmbh.de/deutsch/support/schaltplan/ftz/sk1047.pdf
http://www.siedleserver.de/sds/html/262.html
http://www.siedleserver.de/sds/Deutsch/Archiv_Technik/Servicehandbuch_Siedle_Technik/Servicehandbuch.pdf
http://www.auerswald.de/ -> Service -> Download -> Türanschaltpläne (Auerswald ist es gelungen, diese Seite nicht direkt verlinkbar zu machen. Klasse!)

Alexander

[quote=bxlinux]
http://www.auerswald.de/ -> Service -> Download -> Türanschaltpläne (Auerswald ist es gelungen, diese Seite nicht direkt verlinkbar zu machen. Klasse!)

Alexander[/quote]

Ja, oder man muss es (wie bei so vielen/vielem) abtippen… getippter Link

[quote=bxlinux]
http://www.auerswald.de/ -> Service -> Download -> Türanschaltpläne (Auerswald ist es gelungen, diese Seite nicht direkt verlinkbar zu machen. Klasse!)

Alexander[/quote]

Ja, oder man muss es (wie bei so vielen/vielem) abtippen: getippter Link

Wir haben es eigentlich auch immer nur mit dem PVG geschafft…
Ansonsten kleben wir dann einfach ein TFS Modul in die alte Türstelle rein!

Ich sehe schon, die Patentlösung hat wohl keiner von euch parat. Ich denke, ich werd mir mal ein PVG-402 besorgen und es dmait versuchen.
Wenn es so klappt, wie die Anschlüsse vermuten lassen, kann ich mit dem PVG-402 ja alles direkt anschließen bis auf die Klingel.
Die betreibe ich jetzt über die Kontakte 7 and Klin1 und c an TGND - das müsste ich ja dnan anschließend einfach noch durch Brücken herstellen können.

Bleibt nur die Frage der Spannungsversorgung: will das PVG 402 am “+”-Eingang einfach nur eine Spannungsversorgung haben oder muss es die “+”-Leitung des im Haus verbauten NG-402 sein (was nicht möglich wäre)?

[quote=bxlinux]Siedle benutzt einen wilden Mix aus Einzelleitungen, analogen und aufmodulierten digitalen Signalen, der nur mit Siedle-Geräten näherungsweise funktioniert.
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Siehts denn da bei anderen Türsprechstellenherstellern besser aus?

[quote=bxlinux]Das System hat ein paar Vorteile, insbesondere kann man die bestehende Verkabelung meistens weiter benutzen,
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Nun, speziell hier im Haus (bzw. den Häusern mehrerer Eigentümergemeinschaften) wurden die Anlagen alle neu installiert.

[quote=bxlinux] Zu allem Überfluß ist einer der wichtigeren Umsetzer, der PVG-602, nicht mehr erhältlich.
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Für den Privatmann dank eBay nicht so wild, aber für eine Firma sicherlich blöd. Mein Bruder, seines Zeichens hauptberuflicher Telefonanlagenverbauer, flucht auch regelmäßig, wenn es heißt “neue Telefonanlage, bitte an vorhandene Türsprechstelle koppeln”.

Also ich hatte es ja mal soweit, dass es wirklich komplett funktioniert hat: HT-611 parallel zum TSA-500 mit sprechen, klingeln und Türöffnen. Einziges Problem war halt, dass die COMpact ständig die Sprechanlage befeuert hat, sobald sie am Netz hing. Die quick-and-dirty-Lösung wäre dann jetzt gewesen, den Schaltkontakt TS1/TS2 zu nutzen, um eine externe Spannungsversorgung mit dem Schaltkontakt zu schalten - so hat der Erfinder sich das aber sicherlich nicht gedacht.

Der Grund, warum die Firmen so sparsam mit Informationen sind, wie man ihre Systeme koppelt, ist dann wohl, dass die selber wissen, wie problematisch das Ganze ist.

Verdammt! Bei all dem Hin und her und dem Versuch, die Anlage über das TSA-500 ans Laufen zu kriegen, habe ich völlig übersehen, dass dieser Anschaltplan hier:
http://www.auerswald-root.de/download/datei/compact/d/CPPVGsied.pdf

ziemlich genau die Situation beschreibt, die wir hier haben (abgesehen von der Leitung “b”, die wir am HT611 überhaupt nicht anliegen haben, die aber wohl am PVG auch garnicht benötigt wird) – und sogar das Problem mit dem Klingeln so löst, wie ich mir das vorstelle.
Einziges Problem, was dann noch bleibt, ist das mit der Spannungsversorgung “+” am PVG. Ich werds wohl mit externer Spannungsversorgung probieren. Also erstmal ran an eBay und PVG 402 schießen :slight_smile:

Ja. Meistens gibt’s eine Strippe für den Türöffner, eine pro Klingeltaster, eine gemeinsame Rückleitung (Masse), und je nach Türstelle zwei bis vier Leitungen mit Sprache und (Gleich-)Stromversorgung für die Elektronik in der Türstelle, siehe Auerswald-Anschaltpläne. Die Elektronik in der Türstelle ist in der Regel ein Lautsprecher, manchmal mit einer minimalen Endstufe (ein Transistor) und ein Mikrofon-Vorverstärker aus zwei bis drei Transistoren. Aufwendigere Türstellen enthalten eine sogenannte Sprachwaage, die Mikrofon und Lautsprecher auf ein Leitungspaar zusammenführt, genau wie ein Telefon. Die Stromversorgung erfolgt manchmal auf etwas bizarre Weise, besonders bei den Drei-Leiter-Systemen. Die Zwei-Leiter-Systeme arbeiten in der Regel wie Telefone mit Phantomspeisung.

Es gibt offensichtlich einige harte Siedle-Fans. Mir liegt das Wort WARTUNGSVERTRAG auf der Zunge … :wink:

Och, eigentlich dokumentiert Siedle ganz gut, was in diesen Anlagen abgeht. Es ist nur so gebaut wie kein anderes Türsystem und paßt deswegen auch nicht mit normalen Türadaptern an Telefonanlagen. Und was andere Hersteller angeht, hat Auerswald eigentlich eine gute Sammlung von Plänen. Wenig verwunderlich, denn die meisten Hersteller machen das alles sehr ähnlich. Entweder ein verstärktes Mikrofon und ein Lautsprecher an einer langen vier- oder mindestens dreiadrigen Strippe, oder eine telefonartige Konstruktion mit Sprachwaage über eine Doppelader.

Alexander

[quote=bxlinux]Ja. Meistens gibt’s eine Strippe für den Türöffner, eine pro Klingeltaster, eine gemeinsame Rückleitung (Masse), und je nach Türstelle zwei bis vier Leitungen mit Sprache und (Gleich-)Stromversorgung
[/quote]
Ja, und bei Siedle ist irgendwie alles alles, inklusive völlig unnachvollziehbarer Leitungs- und Produktbezeichnungen :slight_smile:

Also in dem Fall war das glaub ich ein hauptberuflicher Telekomiker, der das für die Eigentümergemeinschaften gemacht hat. Wobei man Siedle ja eines lassen muss: das Design ist nicht schlecht!

… also ich studiere Informatik mit Nebenfach Elektrotechnik und interessiere mich schon von kleinauf für alles, was mit Strom funktioniert - bin also fachlich leicht affin :slight_smile:
Und dafür muss ich sagen, finde ich die Notation, die Siedle in den Schaltplänen nutzt, mal schwer wirr - genauso wie die Bezeichnungen der Leitungen.
Das Klingelsignal liegt zwischen “7” und “c” an - janee, is’ klar :wink:
Ich habe mich jetzt nicht so wahnsinnig mit den (ja auch) verfügbaren Serviceunterlagen von Siedle befasst; die Fehlerüberprüfungs-Hilfen für den Servicetechniker jedenfalls scheinen ja ganz hilfreich zu sein. Das kann man mit Sicherheit aber erst dann sagen, wenn man eine kaputte Anlage vor sich hatte und einem das Servicemanual nicht weiterhelfen konnte :slight_smile:

[quote=bxlinux]
die meisten Hersteller machen das alles sehr ähnlich.[/quote]
Wie groß ist denn (mittlerweile?) der Anteil der Hersteller, die Türsprechstellen mit der FTZ 123 lalala-Schnittstelle herstellen?