Auerswald geht in Insolvenz unter Eigenverwaltung

Ich bin ja schon länger nicht mehr ganz so überzeugt von den neuen Geräten die Auerswald auf den Markt bringt. Und natürlich ist die Konkurrenz hoch durch Telefonanlagen im Internet, Software wie MS Teams oder Nutzern die nur noch Handys benutzen.
Es gibt aber vermutlich noch diverse anderen Gründe, welche man für die Insolvenz benennen kann. Ich hoffe, dass Auerswald sich trotzdem nochmal aufrappelt und uns noch viele Jahre zur Verfügung steht.

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Hallo Nils,
ich war und bin immer noch sprachlos, als ich gestern die Mail bekam!

Es ist wohl wahr, neben den wirtschaftlichen Schwierigkeiten die wir seit Corona durchleben und der damit verbundenen Kaufzurückhaltung der Kunden muss man allerdings auch einige wirklich strategische Fehler schon sehen.

Ich hatte mit Kauf meiner COMmander 6000 mir schon eine Implementierung einer Makrosprache zur Anrufverteilung und Steuerung gewünscht. Als Beispiel hätte ich mir Anrufer die anonym bei mir anrufen generell auf eine eigene VoiceMailbox geleitet. Oder eine Liste von „unerwünschten“ Anrufern auf eine eigene Ansage oder VoiceMailbox. Nicht zu sprechen von wirklich intelligentem Routing vielleicht durch Abfrage einer Datenbank …

Alles Dinge, die man schon sehr einfach mit einem Asterisk Server 15 Jahren abbilden konnte.

Sehr fatal empfinde ich den Wegfall der älteren Systemtelefone (insbesondere IP fähigen) an den moderneren Anlagen wie COMpact 5200, 5500 als auch der COMtrexx Serie. Die neue D-Serie war Anfangs kaum, von der Funktionalität her, von einem einfachen VoIP Telefon zu unterscheiden.

Warum kann ich immer noch keine Gesprächsaufzeichnung mit der neuen D-Serie und/oder der Anlage durchführen? Es wird gerne das Thema Datenschutz herangezogen. Wenn ich aber in meiner kleinen Firma darauf wert lege, eine Sprachmenü für den Anrufer davor hänge, kann und darf das kein Thema sein.

Ich hoffe sehr, dass Auerswald die Kurve bekommt und die Insolvenz in Eigenregie hin bekommt!

Gruß
Michael

Nun, die Misere kann man meines Erachtens nach nicht gänzlich auf Versäumnisse bei Features abwälzen. Ein ganz dicker Batzen geht meiner Meinung nach auf die letzten Regierungsjahre; Corona und die allgemeine Weltsituation kamen/kommen da noch oben drauf.

Ihr habt aber durchaus in einigen Punkten recht. Ein Call-Screening und vernünftige Anrufsteuerung wünsche ich mir schon sehr lange. Aus der Not habe ich mir dafür eine FreePBX „drangebaut“, die „neue“ Anrufer erst mal fragt wer sie sind und mich dann entscheiden lässt, ob ich annehme oder gleich auf die Voicemail leite. Letzteres passiert direkt mit Anrufern ohne Nummer oder mit Nummern, die einen entsprechenden Tellows-Score haben. Herrlich, diese Ruhe vor den ganzen Cold Calls :sunglasses:

Sowas gehört heutzutage in eine Anlage, selbst eine Fritz!box kann da leider mehr.

Mit IOS 26 kommt das Callscreening dann auf’s Handy …

Die Subscription bei den Flexx ist auch ein Balanceakt. Viele KMU sagen „will ich nicht, brauchte ich früher auch nicht, da kann ich ja gleich Cloud-Telefonie nehmen“. Da braucht es schon Argumente wie herausragende Funktionen um das zu rechtfertigen.

Das alles ist aber nur aus unserer Sicht „von Außen“. Nur die GF kennt das ganze Bild. Und lasst uns ehrlich sein: So lange wie Auerswald existiert haben die bisher verdammt viel richtig gemacht. :blush:

Meine Daumen sind fest gedrückt.

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Hallo zusammen,

es gibt viele Dinge, die einfach zu kritisieren sind. Ich sehe einmal die Freischaltungen wie die SIP Komfortpakete (sind ja zwei). Warum ist es eigentlich nicht machbar, einfach eine ungebrandete N670 IP Pro mit Standard IP Pro Mobilteilen zu nutzen? Warum ist der Kunde gezwungen auf die gebrandete WS-500S mit den von Auerswald ausgewählten Mobilteilen auszuweichen?

Ich kann natürlich verstehen, dass Auerswald an der Hardware auch ein wenig verdienen möchte. Auch die zusätzlichen Freischaltungen kosten Wartungsaufwand, der ja mit der Lizenzgebühr, die ja nicht unerheblich ist, abgegolten sein sollte.

Leider ist auch im Jahr 2025 noch immer kein Exchange Connector für die Kontakte in der Firmware implementiert worden. Ein Wunsch den etliche professionellere User mit lokalem Exchange Server in der Firma gefordert haben. Es ist nicht besonders schön, vom Datenschutz eigentlich ein k.o. Kriterium, die Kontakte von Outlook Client über eine Synchronisationssoftware wie GSyncit in ein Google Konto zu übertragen und erst dann kann die Anlage (Gottseidank!) dieses Google Konto wiederum als Anlagentelefonbuch bereitstellen.

Wenn Exchange schon nicht geht, warum kann ich den internen LDAP Server nicht schreibend außerhalb der Anlage aktualisieren. Alles Kleinigkeiten, die ein ITler eindeutig als sehr einfach lösbar ansieht, aber eben kein Gehör finden. Alternativ eine kleine Datenbank (MySQL …) die von außen gefüttert wird und dann periodisch die Datensätze in den LDAP Server synchonisiert.

Und Marco, was Du schon angesprochen hast, sehe ich die jährlichen Subscription Verträge auch sehr kritisch. Es fällt schon für viele Firmen wirtschaftlich schwer, die Anlagenkosten (plus Telefone) zu stemmen. Jetzt kommen auch noch jährliche Kosten hinzu. Erkläre das einmal einem kleinen KMU, der die Wahl zwischen FritzBox und einer ITK-Anlage hat. Aber das ist absolut kein Auerswald Thema, das machen ja mittlerweile viele Firmen. - Auch die der Mitbewerber.

Wie gesagt, nicht falsch verstehen! Auerswald ist eine sehr gute Firma, sehr gute Produkte, guter Support und Partnernetz. Aber bei allem Guten, kann man noch etwas verbessern …

Drücken wir die Daumen …

Dazu kommt die völlig intransparente Aufklärung seitens Auerswald über die tatsächlichen Kosten und deren Bedeutung für den Endanwender. Kauft man beispielsweise eine Auerswald Comtrexx-Anlage ohne einen Telekommunikationsanbieter dazwischen, tappt man oft komplett im Dunkeln – auf der Auerswald-Website findet sich dazu kein einziges klares Wort. In meinen Augen wird der Kunde hier bewusst getäuscht, insbesondere da Auerswald die Floating-User-Lizenzen mit Aussagen wie „kostengünstig“ und „Alles drin: Ab der ersten Userlizenz profitieren Sie von allen Funktionen“ bewirbt. Tatsächlich entspricht das nicht der Realität – für mich ist das eine glatte Lüge und Täuschung.

Hallo,
gestern wollte ich auf der Auerswald Homepage nach FW-Updates schauen, musste aber feststellen, dass unter www.auerswald.de nichts mehr erreichbar ist. Ich habe daraufhin einige mir bekannte Durchwahlen bei Auerswald angerufen, doch keine war erreichbar, d.h. es kam noch nicht einmal ein Rufzeichen !
Ich hoffe, es liegt „nur“ an einem technischen Defekt, der am Montag bemerkt und behoben wird.
Nachdem schon einige hier ihre Meinung zu den Gründen der Insolvenz abgegeben haben, möchte ich das als auch tun.
Meiner Ansicht nach wurde diese Situation zwar durch Covid und die allgemeine Wirtschaftslage zwar beschleunigt, diese Faktoren waren aber nicht der eigentliche Grund.
Es begann merkbar als die Leitung der Firma an den Junior übergeben wurde, denn ab dem Moment begannen die Fehlentscheidungen in großem Stil.
Die Lizenzmodelle haben zwar alle Mitbewerber auch seit einiger Zeit eingeführt, doch gerade dass das bei Auerswald nicht so war, war ein klares Verkaufsargument. Zudem kam, dass dieses Model völlig unduchsichtig ist. Es ist nicht einfach Argumente für ein solches System zu finden und Kunden damit davon abzuhalten, eine Cloudanlage einzusetzen. Bisher ging das nur wenn Kunden komplexe Szenarien zu verwalten hatten, die mit den üblichen, nicht extrem teuren Cloudanlagen nicht bewältigt werden konnten.
Über viele Jahre wurde zudem abgelehnt wichtige Änderungen durchzuführen. Wichtig wäre z.B. die Überarbeitung der Zeitsteuerung gewesen, denn es ist immer noch nicht möglich, diese zusammen mit einer Konfiguration ein- oder auszuschalten, wodurch es immer wieder vorkommt, dass eine Firma z.B. Betriebsurlaub macht, die Konfiguration auf „Urlaub“ stellt, der Urlaubstext abgespielt wird, aber bei der nächsten Schaltzeit wieder die normale Konfiguration aktiviert wird, wodurch Anrufer nichts vom Urlaub erfahren. Grund ist, dass vergessen wurde die Zeitsteuerung zu deaktivieren. Leider gibt es eine Vielzahl von Dingen die dringend zu verbessern wären. Stattdessen bastelt man an eigenen Cloud- und Providerlösungen und Softphones herum, die keiner braucht, weil es das schon massig auf dem Markt gibt.
Erschwerend hinzu kommt das Schulungsprogramm, von dessen Teilnahme abhängt, ob man als Händler bei der Händlersuche auftaucht oder nicht. Ich bin schon seit mehr als 20 Jahren Auerswald Fachhändler und erscheine dort seit einigen Jahren nicht mehr, weil ich an keinen Schulungen mehr teilnehme. Grund dafür ist, dass bei solchen Schulungen fast ausschließlich das festgelegte Programm durchgezogen wird und bei spezielleren Fragen auf die Hotline verwiesen wird, weil es den zeitlichen Rahmen sprengen würde. Die Hotline hat insbesondere seit der Auslagerung aber meist auch keine Lösung und muss Rückfrage bei dem wohl noch letzten Know-How-Träger von Auerswald halten, der für so etwas mehr oder weniger nebenbei auf Anfrage zur Verfügung steht.
Bleibt zu hoffen, dass es weitergeht und sich viel verbessert, denn sonst kann und wird es nicht weitergehen. Ob das mit der aktuellen GF geht, wage ich zu bezweifeln.
Ich vermute eher, dass es eine Firmenübernahme von einem Investor geben könnte.
Schade !
Jetzt bleibt erst einmal der Montag abzuwarten. Wenn Auerswald am Montag immer noch nicht erreichbar sein sollte, dürfte klar sein was passiert ist.

Liebe Leute,
keine Panik. Auerswald ist wieder Online. Scheinbar ein technisches Problem (vermutlich größerer Stromausfall) im Bereich von Auerswald. Ich denke Telefon wird auch wieder funktionieren.
Gruß Frank

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Hallo zusammen,
wie Frank ja schon sagte, funktioniert sowohl die Website, der Updateserver als auch das COMtrexx Controlcenter seit heute Nachmittag 07.09. wieder. Klar, kann es einmal einen technischen Defekt oder dergleichen geben. Da ist niemand gegen gefeit …

Ich sehe auch einige Entscheidungen recht kritisch. Die Auslagerung des Supports, wie PABX-Alex es erwähnte, stellt für mich eine absolut fatale Entscheidung dar. Es muss doch ein permanenter Austausch zwischen Kunden ↔ Support ↔ Entwicklungsabteilung geben. Wie soll denn eine Firma ein Produkt weiterentwickeln, wenn sie nicht das „Ohr am Kunden“ hat?

Ich erwarte von einer ITK Lösung etwas deutlich Leistungsfähigeres als das was eine FritzBox kann. Wo bleibt eine leistungsfähige Anrufsteuerung mit der ich wirklich intelligent, grafisch nach allen möglichken Kriterien einen Anruf routen kann. Da gehört auch endlich eine Möglichkeit eingebaut, wenn bestimmte Rufnummern anrufen, diese gezielt auf ein Voice-Menü und/oder auf verschiedene VMB zu leiten. Wäre doch wohl deutlich intelligenter, anstelle eine „Anonym“ Sperre beim Provider schalten zu lassen, diese mit einer eigenen Ansage über „meine“ Anlage, zu bedienen. Vielleicht mit Aufzeichnungsmöglichkeit ähnlich Anrufbeantworter.

Aber ich möchte das alles in der von mir installierten ITK Anlage abgebildet haben und nicht in einer Cloudlösung. Ich vielleicht zu altmodisch, aber wenn man sich umhört hadern viele Kunden mit den einmaligen Anschaffungskosten aber blocken ziemlich schnell ab, wenn zusätzliche „Maintenance“ Kosten hinzukommen.

Und kleinen Anlagen werden irgendwie vernachlässigt. Was macht eine kleinere Arztpraxis, Steuerbüro mit ihren Telefonanlagen was nicht mit einer FritzBox erreicht werden kann?

Ich hoffe innständig, dass Auerswald nicht wie Gigaset und wie sie alle heißen an einen Investor verscherbelt wird. Gibt leider genug negativ Beispiele in den letzen Jahren …

@PABX-Alex Im Grunde muss ich Dir in vielen Dingen in Deinem Beitrag recht geben. Das leidige Thema SoftPhone wurde erfreulicherweise in einen nahezu stabilen Zustand gebracht. Du hast recht, das es unzählige SoftPhone Versionen am Markt gibt, aber keine lief auf einem Mobilfunktelefon! Und das ist für mich persönlich DER Mehrwert. Ich möchte von meinem Mobilfunktelefon so telefonieren können wie von zuhause in der Firma aus. Mitbewerber wie 3CX konnten das schon Jahre vorher recht gut …

Gruß
Michael