Du weißt schon, dass Du hier in einem Support-Forum für Auerswald-Geräte gelandet bist? Da wundert mich die Frage nach der Eumex schon ein wenig.
Die GSM-Boxen haben an einem Ende einen TAE-Anschluß. Der benimmt sich exakt wie die TAE-Dose in Omas Wohnzimmer, nur das das Gespräch nicht über eine Doppelader der Telekom, sondern über GSM-Funk läuft.
Wenn die Telefonanlage (egal ob Auerswald, Eumex, oder sonstige) über einen analogen Telefonanschluß nach “draußen” telefonieren kann, kann man die Telefonanlage direkt an die GSM-Box anschließen, exakt so wie man sie sonst an einen analogen Telefonanschluß anschließen würde. Das Vermitteln vom Amt durch die Telefonanlage auf die GSM-Box ist dann nur eine Frage der Anlagenkonfiguration.
Wenn die Telefonanlage keinen analogen Amtsanschluß hat, oder nicht zwischen verschiedenen Amtsanschlüssen vermitteln mag, kann man die Auerswald-Box als analoge Nebenstelle (wie ein analoges Telefon) an die Telefonanlage anschließen, das andere Ende der Auerswald-Box wird wiederum wie ein analoges Telefon an die GSM-Box angeschlossen. Sobald von der Telefonanlage ein Klingelsignal kommt, nimmt die Auerswald-Box das Gespräch auf der Anlagenseite an, hebt auf der GSM-Seite den virtuellen Hörer ab und wählt per Tonwahl die vorher einprogrammierte Rufnummer des Handys, danach werden beide Seiten der Auerswald-Box zusammengeschaltet, bis eine Seite das Gespräch beendet. (Ich habe gerade ein fürchterliches Dejavu – ich dachte, ich hätte das schonmal erklärt … )
Was für Anforderungen hast Du an die GSM-Box? Sie soll mit einer SIM-Karte von irgendeinem D1-Provider funktionieren. Das dürften alle GSM-Boxen beherrschen, die sich mindestens ins D-Netz (900 MHz) einwählen können. SIM-Lock sollte nicht vorhanden sein oder zum D1-Provider passen. Sie soll einen analogen oder ISDN-Anschluß haben. Eines von beiden hat jede GSM-Box. Sie braucht nur ein Gespräch zur Zeit auf einem Anschluß zur Verfügung stellen (im Gegensatz zu richtig aufwendigen Geräten mit 4 bis 16 Kanälen). Sie soll zuverlässig funktionieren. Sie soll einigermaßen kostengünstig sein, weil sich das Ganze sonst nich lohnt.
Sorry, aber das sind Trivialanforderungen. Benutze eine Suchmaschine, finde drei oder vier Geräte und such Dir eines aus, zur Not mit Münzwurf, wenn Du keine anderen Auswahlkriterien wie unabhängige Prüfberichte mehr findest. Schreib eine Mail an den Händler/Hersteller, in dem Du Dein Problem erklärst, und bitte darin um einen guten Rat, welches Modell Du kaufen solltest.
Wenn Du mit “Eumex IP” die “Eumex 300 IP” meinst, habe ich so meine Zweifel. Das Gerät ähnelt einer Fritzbox Fon und ist mehr ein VoIP-Gateway als eine Telefonanlage. Prinzipiell hätte das Gerät eigentlich alles, was Du brauchst, einen ISDN-Anschluß, einen analogen Anschluß, VoIP, und drei analoge Nebenstellen. Für Anrufweiterleitungen verläßt sich das Gerät aber offenbar auf die Dienste des jeweiligen Providers. Der Parallelbetrieb von analogem und ISDN-Amt ist wahrscheinlich auch nicht vorgesehen. Konfigurationsumschaltung beherrscht das Gerät offenbar auch nicht, so dass der Arzt ständig an der Konfiguration der Anlage herumfummeln muß.
Ich schalte bei mir (Compact 2206 USB) die Weiterleitung aufs Handy (über ISDN) mit Funktionstasten auf dem Systemtelefon (Comfort 2000) bzw. mit Kurzwahltasten auf analogen Telefonen um, auf dem Systemtelefon habe ich angenehmerweise auch gleich eine Anzeige, dass die Umleitung aktiv ist. Mit dem TFS-Modul kann man so eine Anzeige übrigens auch realisieren. Ich muß aber dazu sagen, dass die Rufumleitung von Auerswald nicht zu meiner Zufriedenheit gelöst ist. So kann man von außen die Konfigurationen nicht umschalten, außer über eine weitere 2206/4410, weiterleitungen einzelner Nebenstellen oder MSNs muß man von unterwegs über elendig lange Codes programmieren, und so weiter.
Schau Dich auch mal bei anderen Herstellern um, blätter ein wenig in den Handbüchern der Telefonanlagen. Alle ernst zu nehmenden Hersteller bieten auf den Support-Seiten die Handbücher als PDF-Dateien an. Agfeo, Telebau, Eumeg/Funkwerk, Siemens und einige andere bauen auch brauchbare Telefonanlagen, teilweise sehr modular, wahlweise mit ISDN, Analog und GSM auf der Amtsseite, ISDN, Analog, und DECT auf der Nebenstellenseite, und sehr vielfältig programmierbar. Eine Asterisk-Anlage wäre auch möglich, ein halbwegs aktueller PC (am besten ein kleiner Server wegen 24/7-Betrieb), eine ISDN-Karte, GSM-Karte und a/b-Karte und Du kannst vermitteln und programmieren, wie es Dir gefällt, und nicht wie es sich die Ingenieure der Hersteller ausgebrütet haben. Das ist dann leider auch nicht mehr ganz trivial.
Alexander