Blitzschutzmodul

Hallo,

mich würde es mal Interessieren, welche Blitzschutzvorrichtungen für TK Anlagen (inkl. ISDN Anschluss) Ihr bei euch Installiert habt. Was würdet Ihr empfehlen ?

Gruss
Walter

Hallo Walter,

hier gibt es immer verschiedene varianten.
Du kannst zum einen die Blitzschutzmodule von AW für den ISDN/Analoganschluß verwenden und von APC Überspannungschutzsteckdosen.
Zum Anderen kannst du auch eine USV ( z.B. von APC) einsetzen. Diese sichert den Stromzufluss ab,Sichert den Telefonanschluß ab und spendet zusätzlich bei Stromausfall eine bestimmte Zeit noch energie.

Eine dritte Variante ( recht teuer): Laß Dir durch einen Elektriker die drei vorgeschriebenen Überspannungsschutzeinrichtung ( grob,mittel und Feinschutz im zählerschrank einbauen. Das sichert im ersten Moment nur den Stromzufluß ab, nicht aber den Telefonanschluß. Dort kommt dann wieder das Blitzschutzmodul o.ä. in Betracht.

Hallo Thorsten,

was verwendest du den bei dir ? Was würdest den Raten ?
Wenn ich ährlich bin, möchte ich nicht nochmal ein Blitzeinschlag im Haus haben. Alleine die TK Anlagen inkl. Telefone sind bereits über 2000 EURO wert.

Gruss
Walter

“Blitzschutz” ist der Blitzableiter am Haus. Der Rest ist Überspannungsschutz. Und leider, leider, hilft der auch nur gegen Überspannung auf der Leitung, an der der Schutz installiert ist.

Mit einem Rest Schulphysik (stromdurchflossener Leiter) kann man sich an den Fingern abzählen, dass so ein Blitz auch noch ein beachtliches Magnetfeld mitschleppt. Das induziert in jedem Leiter in der Umgebung wiederum Ströme. In den Stromleitungen, da hilft der Grob-, Mittel- und Feinschutz, den ein gut ausgebildeter Elektriker installiert hat. In öffentlichen Telefonleitungen, da ist zumindest im NTBA eine Funkenstrecke vorhanden, die die Spannung begrenzt. In privaten Telefonleitungen (analog und digital), da hilft ein “Blitzschutzmodul”. In Netzwerkkabeln, auch dafür bräuchte man an jedem beteiligten Gerät einen Überspannungsableiter. In USB-Kabeln, Maus-, Tastatur- und Monitor-Kabeln. Selbst in den Kabeln an der Stereoanlage und von Steckernetzteilen. Je länger die Leitung ist, desto besser wirkt sie als Antenne für den EM-Impuls des Blitzes. Sogar die Leiterbahnen auf einer Platine, und erst recht die Abschirmebenen in Multilayer-Platinen, können als Antennen wirken und induzierte Ströme “einfangen”, die die Elektronik killen können.

Es gibt keinen realistischen, absoluten Schutz gegen Blitze. Man kann versuchen, die Schäden zu begrenzen. Nach einem Blitz- oder Überspannungsvorfall ist aber mindestens der auf Halbleitern basierende Feinschutz hinüber und muß demontiert, sollte ausgewechselt werden, denn der gezündete Feinschutz erzeugt einen (relativ hochohmigen) Kurzschluß auf den Leitungen, der den Normalbetrieb stört.

An dem Punkt sollte man man gründlich und sachlich nachrechnen, was auf Dauer günstiger ist.

Grob-, Mittel- und Feinschutz und deren Installation kosten Geld, die Blitzschutzmodule verschenkt Auerswald auch nicht. Ein Überspannungsschutz an Strom- und Telefonleitungen hilft wenig, wenn die Überspannung über USB, Ethernet oder die Klingelleitungen die Telefonanlage grillt. Im Zweifel hilft also der ganze teure Überspannungsschutz gar nichts, weil irgendwo eine Lücke war, und die 2000 Euro teure Telefontechnik ist trotzdem Schrott.

Die große Frage ist also: Wie oft schlägt der Blitz an Stellen ein, die für diese Anlage relevant (=tödlich) sind? Wenn das bei fast jedem Gewitter passiert, würde ich ganz ernsthaft über eine sehr gründliche Ausstattung mit Überspannungsschutztechnik nachdenken. Wenn das nur einmal im Jahrzeht passiert, pfeife ich auf den Krempel, hoffe das Beste, und sorge dafür, dass ich eine Versicherung gegen Überspannungsschäden habe, die mir den Wert des ganzen Zeugs zeitnah ersetzt.

Ich bin die letzten 20 Jahre gut ohne zusätzlichen Überspannungsschutz ausgekommen. Ernsthafte Überspannungsschäden gab es in meinem Bekanntenkreis bislang nur einmal, da hat es dann eine richtig teure Telefonanlage richtig gut zerlegt. Abschirmlagen in Multilayer-Platinen und Blitzeinschläge neben dem Haus sind definitiv nicht miteinander kompatibel. :wink:

Alexander

Wenn ich noch etwas mit Schulmathematik klugscheissen darf:

Ein Blitz ist ein Nadelimpuls und der Energieinhalt eines Nadelimpulses ist PLUS UNENDLICH.

Was ich also sagen will, Alexander hat es ja auch schon gesagt, vergesst das alles, wenn ihr nicht wirklich gefährdet seid. Das wird fast nie was, der Strom sucht sich seinen Weg…

Also Hausratversicherung aufstocken, das wars. Ist wirklich die günstigste Lösung.

Hallo Ihr Drei,

sofern die Hausrat oder Elektronikversicherung noch mitspielt und keine Vorgaben wünscht.

Einigen Kunden wurde bei einem größeren oder häufigen Schaden der Einbau von Schutzmaßnahmen zwingend nahegelegt für die Beibehaltungen des Versicherungsschutzes.

Selbst unsere Versicherung hat bei 2 Schäden innerhalb von 24 Monaten schon Theater gemacht, und die Summe beider Schäden war nicht mal 1000 EUR.

Und bei uns ist gerade zur Absicherung nur eine USV im Einsatz. Keine Blitzschutzmodul o.ä.