Comander Basic und VoiP

Hallo,

suche Erfahrungen mit VoiP und Comander Basic!

Vorhandene Geräte:
Comander Basic mit 4 externen ISDN Anschlüssen ( 3 Anlagen - 1 Mehrgegäte - Anschluss )
8 a/b Modul ( alle 8 Nst. belegt )
2 x 4 S0 Modul
TSM Modul
7 x Comfort 2000
1 x ISDN Telefon

nun meine Frage, im bestehende System sollen zwei ISDN Anschlüsse
gekündigt werden und durch VoiP ersetzt werden, dabei ist es wichtig
das die Internettelefonie mit 4 abgehenden Leitungen genutz werden
kann, die ankommenden Rufe sollen weiter über die ISDN Anschlüsse
eingehen.

Die Auerswald Hotline sagte mir heute das dies mit dem passenden
Voip Router kein Problem ist in Verbindung mit der Auerswald Box
oder einem ISDN VoiP Router mit 2 S0 Bus Leitungen ( intern und extern ).

Auch T - Online bestätigte mir das ich mit einem DSL Anschluss ( 6000 Mbit )
und Freischaltung der Internettelefonie mit der Flat für 9,95 € im Monat
soviele Leitungen über Voip nutzen kann wie mein Router hergibt?

Leider kann ich dieser Sache noch nicht ganz trauen und möchte mich
auch vor kauf eines teuren VoiP Routers noch einige Meinungen und
Erfahrungen einholen über VoiP mit mehreren Kanälen in Verbindung
mit der Auerswald Comander Basic.

Währe euch für jeden Tip und Trick zur Programmierung, Proviederauswahl,
VoiP Router, allgemeine Probleme VoiP und auerswald sehr dankbar.

Danke im voraus,

Stefan

Moin Stefan,

es kommt darauf an, wie viel Geld investiert werden darf.

Ich habe Erfahrungen mit der Fritz!Box Fon sammeln dürfen. Die Lösung ist nicht schlecht. Allerindgs bezweifel ich, das man damit 4 Gespräche in “VoIP-Amt” schafft. Zwei FBF halte ich für nicht brauchbar, da Du ja auch nur ein DSL-Anschluss haben wirst und ohne direkten Zugriff auf DSL bleibt Dir die Funktion Traffic-Shaping der FBF verwehrt.

Es muss also ein Router oder ein Gateway sein, der mehr kann. Hier bieten sich z. B. die Geräte von Innovafone oder ATA von Sipura mit Auerswald Box oder mit dem Analog/ISDN Converter.

Vorteile Innovafone:

  • Technisch gute Geräte und direkte Anbindung an Amt-S0-Ports der Anlage.
  • Rufnummernanzeige von VoIP-Anrufen, wenn übermittelt.
  • Können mit Sicherheit 4 VoIP-Verbindungen.
  • Sehr gute Sprachqualität.
    Nachteil Innovafone:
  • Recht hoher Preis (ca. 1900 Euro Einstiegspreis).
  • Evtl. kleinere Einschränkungen bei den Komfortmerkmalen des Amt-S0-Ports der C. Basic.

Vorteile ATA + Auerswald Box:

  • Günstiger Einstiegspreis.
  • Gute Gesprächsqualität.
  • Prinzipbedingt gut erweiterbar.
    Nachteile ATA + Auerswald Box:
  • Keine Rufnummernanzeige bei VoIP-Anrufen.
  • Pro Kanal geht ein a/b-Port der C. Basic verloren.
  • Man benötigt recht viel Hardware.

Vorteile ATA + Auerswald Analog/ISDN Converter:

  • Preislich zwischen Innovafone und ATA+A.Box.
  • Sehr gute Gesprächsqualität.
  • Rufnummernanzeige von VoIP-Anrufen, wenn übermittelt.
  • Bis auf die 64kbit/s-Datenübertragung bleiben am S0-Amt der C. Basic fast alle Merkmale erhalten (Linientasten, automatische Zentrale etc.).
  • Es gehen keine internen Teilnehmer verloren.
    Nachteile ATA + Auerswald Analog/ISDN Converter:
  • Man benötigt recht viel Hardware.

Zum Beispiel “ATA + Auerswald Analog/ISDN Converter” gibt es noch zu sagen, das man pro S0-Amt C. Basic folgende Hardware benötigt:
1x Auerswald Analog/ISDN Converter
1x Sipura SPA 2002 oder SPA 2100 (haben beide je 2 a/b-Ports, die direkt am Analog/ISDN Converter angeschlossen werden)

Deine “interne” Zusammenstellung der C. Basic kannst Du komplett beibehalten. Lediglich das VoIP- & GSM-Routing muss konfiguriert werden.

Hallo!

Du kannst mittlerweile problemlos eine FritzBox am DSL betrieben und die 2. Fritzbox “dahinter”, d.h. über das Web Interface läßt sich “Internet über LAN” einschalten. Dann können beide über den int Fon S0 je 2 Voip Gespräche machen.

Traffic Shaping hat mit VoiP eigentlich nicht unbedingt zu tun, da es die Telefonie nicht beeinflußt. Ist eigentlich nur für das Verhältnis von Up zu Download zuständig und “faßt” den Voip Verkehr nicht an!
Für 4 Voip Gespräche brauchst Du halt nur einen entsprechend großen Upload UND der Provider muß das auch unterstützen!

Evtl. mal hier suchen und fragen: http://www.ip-phone-forum.de/forum/

Gruß
Achim

[QUOTE=Achim]Hallo!

Du kannst mittlerweile problemlos eine FritzBox am DSL betrieben und die 2. Fritzbox “dahinter”, d.h. über das Web Interface läßt sich “Internet über LAN” einschalten. Dann können beide über den int Fon S0 je 2 Voip Gespräche machen.

Traffic Shaping hat mit VoiP eigentlich nicht unbedingt zu tun, da es die Telefonie nicht beeinflußt. Ist eigentlich nur für das Verhältnis von Up zu Download zuständig und “faßt” den Voip Verkehr nicht an!
Für 4 Voip Gespräche brauchst Du halt nur einen entsprechend großen Upload UND der Provider muß das auch unterstützen!

Evtl. mal hier suchen und fragen: http://www.ip-phone-forum.de/forum/

Gruß
Achim[/quote]

Moin, moin,

Achim hat zwar in sofern Recht, das man inzwischen die FBF an einem bereits vorhandenen Router betreiben kann (z. B. eine weitere FBF), aber bei Traffic-Shaping kann ich Achim nicht voll zustimmen. Sicherlich macht Traffic-Shaping genau das, was Achim beschrieben at, aber im Falle von VoIP kann man darüber auch die VoIP-Pakete mit einer höheren Priorität versehen, da das eine fundamentale Funktion des Traffic-Shapings ist.

Mit Traffic-Shaping kann also VoIP-Bandbreite gewährleistet werden und zwar immer dann, wenn
a) über den internen S0-Port oder einen der a/b-Ports der FBF wird

oder

b) ein VoIP-Endgerät im LAN mit mit dem Type of Service (ToP) “DiffServ” eine Verbindung ins Internet aufbaut.

In Fall a) weiß die FBF, das es sich um VoIP handelt und im Fall b) kann sie es nur annehmen, da DiffServ ja auch jedem anderem Daten-Paket beigefügt werden kann.

Genrell kann man sagen, das VoIP zurzeit nur dann brauchbar und mit ausreichender Bandbreite eingesetzt werden kann, wenn das Gateway im DSL-Router sitzt. Erst mit IPv6 bzw. dem “Next Generation Network” ist ein Quality of Service (QoS) speziell für VoIP gewährleistet. Derzeit ist das nur bedingt über DiffServ möglich. DiffServ ist allerdings keinem Dienst zugeordnet und kann daher auch für jeden anderen Dienst im Netz verwendet werden. Wird allerdings alles über ein “Gerät” gesteuert, also ein Router inkl. Gateway für S0 oder a/b, ist bereits jetzt brauchbare Qualität erreichbar, das der Router mit Gateway die Wege LAN und Telefonie (a/b oder S0) voneinander trennt und gesondert behandeln kann.

Sollte ich falsch liegen, bitte ich mich zu berichtigen, da ich nicht unbedingt ein Entwickler von Netzkomponenten bin.

Im Prinzip kann man auch mehrere FBF an einem DSL betreiben, wenn man sich einen QoS-fähigen DSL-Router zulegt, der den Internet-Anschluß herstellt. Die FBF und das Rechnernetz liegen dann hinter jeweils verschiedenen Ports des Routers und können entsprechend raustelefonieren… Die Auerswald-Anlage wäre über z.B. über 2xext. S0 gekoppelt, die als GSM-Gateways deklariert sind.

Ab einem gewissen Punkt wird die Fritz!Box eben nicht mehr wirtschaftlich und man sollte sich nach einer wirklichen VoIP-Anlage umschauen.

–gandalf.

Naja, das kommt auf den Anwendungsfall an. In größeren Unternehmen, vielleicht noch mit VoIP-Kopplung auf verschiedene Filialen oder gar bei Anlagenvernetzung (z.B. CORNET over IP) ist das sicherlich der Fall.

In kleinen Unternehmen oder für zu Hause funktioniert die FbF an der Anlage sehr gut.

Ich habe die FBF ATA über den ISDN-Analog-Converter 2-Kanalig an einen externen S0 meiner Business angebunden (die leider noch kein VoIP-Routing kann), zusätzlich den S0 der FBF an einen internen S0 - wegen VoIP-Callthrough. Funktioniert bestens.

Meine Freundin telefoniert täglich ca. 1 Stunde mit Ihrer Mutter in Litauen über VoIP - da ist die FBF schnell bezahlt :good:

Schauen wir mal, was die nächste Feature Release der Business so an implementiertem VoIP bringt …

LG

Marco