Hi all, wir haben vor ca. 1 Jahr unsere Auerswald-Anlage (COMmander Business) mit ca. 30 Telefonen (nur 1200 und 2000) wegen einem Systemwechsel abgebaut.
Nun wollte ich die Telefone anderweitig verwenden und mußte feststellen, dass ca. 10 Telefone, sowohl das COMfortel 1200 als auch das COMfortel 2000, nach Anschliessen des Netzteils kein Lebenszeichen von sich geben.
Bei allen anderen blinken nach einer kurzen Pause alle LEDs auf und das Display meldet sich mit einem regelhaften Funktionsstatus.
Ich habe schon sicher funktionierende Netzteile verwendet, die Geräte längere Zeit am Strom gelassen, versucht über USB etwas zu erreichen, die Endgeräte sind nicht wiederzubeleben.
Gibt es für die Endgeräte eine Art Reset-Knopf?
Wäre nur ein Gerät betroffen, würde ich an einen Defekt denken, aber direkt 10?
Ein Kurzschluss oder ähnliches in der Anlage ist mir nicht bekannt, bis zur Demontage funktionierte eigentlich alles reibungslos…?
Falls jemand noch eine Idee hat, wäre ich sehr dankbar, sonst habe ich viel Elektroschrott.
Comfortel 2000 gibt es nicht, wenn nur Comfort 2000.
Comfortel 1200 gibt es nicht, wenn nur Comfortel 1000 , 1500 oder 2500.Oder es sind Comfort 1200.
Sollte es die älter Generation Comfort 1200 und 2000 sein, Sind diese einfach über einen internen ISDN-Port anzuschliessen und sollten, wenn alles richtig verkabelt und Programmiert wurde, auch funktionieren.Es hängt natürlich auch von der Kabellänge und der Anzahl der Geräte pro Port ab.
Defekte Geräte gibt es immer ein mal, aber selten gleich 10 Stück auf einmal.
Firmwarestand der Telefone?
Firmwarestand der Anlage?
Port der Telefone mal untereinander getauscht?
ist natürlich korrekt, handelt sich um Comfort 1200 und Comfort 2000 EL base (laut Geräterückseite)
Die Anlage ist komplett demontiert und ich habe nur noch die Telefone als Endgeräte vor mir stehen, auch die Telefondosen sind längst auf eine Alcatel-Anlage umgestellt.
Schliesse ich die Telefone mit einem sicher funktionierenden Netzteil am Stromnetz an, melden sich die funktionierenden Geräte mit der Gerätebezeichnung im Display, nach ca. 20 Sekunden wechselt die Anzeige auf -> “keine ISDN-Verbindung”, da ich die Telefone auch nur ans Stromnetz angeschlossen habe.
Bei den vermeintlich defekten Geräten passiert überhaupt nichts…, keine Anzeige, kein LED-Aufleuchten…?
Die heilen Geräte zeigen als Version V2.2 bzw. V2.3 an
Hmmm, Du willst Die alten Systemtelefone hoffentlich nicht an etwas anderes als eine Auerswald-Anlage anschließen? Das geht nämlich nicht. Die Dinger spielen nur mit Auerswald-Anlagen, mit allem anderen einschließlich eines handelsüblichen NTBAs an einem handelsüblichen Telefonanschluß wollen diese Geräte nichts zu tun haben.
Die große Ausnahme ist das kleine COMfort 1000, das wenigstens einen Notbetrieb kennt, um ohne Auerswald-Anlage mit Minimalfunktionen direkt am NTBA zu laufen - oder eben als “dummes” ISDN-Telefon an einer beliebigen ISDN-Telefonanlage von einem anderen Hersteller.
Wenn Du zum Testen immer das selbe Netzteil benutzt, kannst Du das sicher als Fehlerquelle ausschließen, bleibt also nur das eigentliche Telefon. Eine triviale Möglichkeit: Verbogene Kontakte in den Anschlußbuchsen, weil irgendein Depp mit Gewalt etwas anderes reinprügeln mußte als den passenden Stecker in der passenden Ausrichtung.
Die Telefone sind alle relativ alt, und standen quasi ständig unter Strom. Normalerweise ist das kein Problem, aber manchmal verabschiedet sich still und leise im Laufe der Zeit das eine oder andere Bauteil, ohne dass der normale Betrieb dadurch gestört werden würde. Erst nach einem (ggf. längeren) Stromausfall gibt es dann beim Anlaufen Probleme. Am problematischsten sind immer noch Elkos, denen Wärme zusätzt und die ohnehin immer etwas altern, weil sie im Laufe der Jahre schleichend austrocknen.
Mit einer entsprechenden Ausbildung solltest Du in der Lage sein, die zu identifizieren und auszuwechseln, ohne läßt Du da besser die Finger von. Ich hab schon genügend Geräte mit 50-Cent-Schäden gesehen, die von selbst ernannten Experten in wirtschaftliche Totalschäden verwandelt wurden. Auerswald bietet übrigens auch einen Reparaturservice an, teilweise sogar mit Festpreisen. Fragen kostet nichts …
Übers Wochenende ist etwas merkwürdiges passiert. Ich hatte mehrere der vermeintlich defekten Telefone mit eingestecktem Netzteil stehen lassen, heute morgen waren bei zwei von fünf mehrere LEDs beleuchtet.
Nachdem ich das zugehörige Netzteil nochmal aus- und eingesteckt habe, haben sich diese zwei ganz regulär gemeldet, durchlaufende LEDs, schließlich Angabe der Gerätebezeichnung im Display… ?
Kann es sein, dass nach mehrtägiger Stromversorgung ein interner Reset oder Löschung eines internen Speichers durchgeführt wird?
Wäre ja eine einfache Lösung, ich lasse alle Endgeräte am Netz und hoffe, dass sie sich selbst beleben, falls das passiert, werde ich berichten, physikalische Erklärung würde mich auch interessieren, obwohl ich als Mediziner davon eigentlich keine Ahnung habe.
Das klingt sehr nach fast toten Elkos oder leeren Stützbatterien (falls vorhanden). Ein Techniker kann sowas erkennen und reparieren, idealerweise natürlich ein Auerswald-Experte, aber auch ein fähiger Fernsehtechniker (NICHT das Verkaufspersonal der Kistenschieber!) sollte damit nicht überfordert sein.
Die Physik dahinter ist recht einfach: Elkos sind Kondensatoren, in denen ein dickflüssiges Elektrolyt (ja, genau das, was man auch im Menschen in geringer Dosis braucht) aus der relativ kleinen Oberfläche der beiden Elektroden wesentlich mehr Kapazität “herauszaubert”, als mit Luft, Folie oder Keramik möglich wäre. Die Kondensatorgehäuse sind nicht absolut dicht, so diffundiert immer etwas Wasser aus dem Kondensator heraus. Das Zeug trocknet also im Laufe der Zeit aus, Wärme beschleunigt das ganze (entweder von außen durch Wärme aus der Umgebung oder Abwärme benachbarte Leistungsbauteile oder von innen durch starke elektrische Beanspruchung). Damit sinkt die Kapazität drastisch, und der Kondensator kann seine Funktion irgendwann nicht mehr korrekt wahrnehmen. Typischerweise dient ein Elko der Glättung der Versorgungsspannung, puffert kurzen Spitzenbedarf ab, oder dient in Kombination mit einem Widerstand als Zeitkonstante, z.B. um nach Anlegen der Versorgungsspannung dem Mikroprozessor genau im richtigen Moment einen Reset-Impuls zu verpassen. Bei zu wenig Kapazität komt der Reset-Impuls zu früh, wenn die Versorgungsspannung noch gar nicht brauchbar ist, damit stürzt im schlimmsten Fall der Prozessor gleich nach dem Start ab.
Die leere Stützbatterie (so vorhanden) verhindert, dass batteriegepuffertes RAM (im PC das CMOS-RAM) mit genügend Spannung versorgt wird, weil die Stützbatterie stattdessen Strom aus der Versorgungsspannung zieht und damit die Spannung am RAM auf ihre Entladespannung begrenzt. Nach langer Zeit am Netz ist die Batterie wieder so weit aufgeladen, dass das RAM wieder funktioniert, auch nach einer kurzen Stromunterbrechung. Aber die Stützfunktion ist auf wenige Minuten oder Stunden begrenzt, danach beginnt das Spiel wieder von vorne.
Eine Kürzere Ausführung hätte sicher gereicht, denn es gibt genügend Leute, denen dieser Zusammenhang etwas überfordert bzw. gar nicht interssiert.
Die Elkos ( Elektrolytkondensatoren) werden hier ausgetrocknet sein.Wie Alexander schon schrieb, ein guter Fernsehtechniker sollte hier abhilfe schaffen können.
Als Laie sollte mann auf jeden Fall die Finger davon lassen.
Ich fand die Ausführungen sehr interessant, wird in der Tat die passende Erklärung sein.
Die COMfort 2000er Telefone haben sich mittlerweile bis auf eins alle “bekrabbelt” (nach ca. 4-7 Tagen Dauerstromversorgung), der Start ist immer das gleiche, erst leuchten einzelne LEDs ungerichtet, nach einem Trennen vom Netz und erneutem Einstecken kommt der normale Anmeldevorgang und es funktioniert wieder.
Bei den einfacheren 1200er habe ich noch drei “Leichen”, die werde ich wohl abschreiben müssen und billig bei ebay verkaufen…
Seis drum, vielen Dank noch einmal für Eure Infos…
die 1200er waren jetzt auch so knapp 7-10 Tage am Stromnetz und vermeintlich tot, habe heute eins umstecken müssen, da ich an die Steckdose wollte und siehe da, hat sich wieder gemeldet und scheint zu funktionieren, normaler Funktionsstatus.
Schon interessant, dass die Geräte eine Art “Winterschlaf” halten und wieder geweckt werden können, o.g. Erklärung scheint zu stimmen…
Naja, sie funktionieren im Moment wieder, und sie werden noch eine ganze Weile weiter funktionieren, so lange sie mit nur kurzen Unterbrechungen am Strom hängen. Aber wenn Du sie jetzt oder später lange stromlos lagerst, werden sie wieder zicken. Und es wird immer schlimmer werden, bis sie eines Tages komplett ausfallen und auch mit langem “Aufladen” und anschließendem Reset durch kurzen “Stromausfall” nicht mehr wieder anlaufen. Ich würde die problematischen Bauteile auswechseln lassen. Garantie und gesetzliche Gewährleistung kannst Du bei dem Alter vermutlich vergessen, also muß nicht mehr zwangsläufig Auerswald bzw. ein entsprechend qualifizierter Vertragspartner die Geräte anfassen – eine gute, örtliche TV-Werkstatt mit einem erfahrenen Gesellen oder Meister sollte ausreichend qualifiziert sein.
Schade, dass Du nicht weiter im Norden wohnst, sonst würde ich mir die Dinger mal ansehen. Eine passende Anlage hängt hier noch rum, da könnte ich sogar die Systemfunktionen durchtesten.