Ach ja, ein Nachtrag noch zum Thema Leistung und Lautstärke, und warum 1 W so laut sein kann:
Für Musik braucht man einen möglichst großen Frequenzbereich, angefangen bei 20 Hz oder noch niedriger, und hoch bis 20 kHz. Für Sprache reicht das, was man aus einem alten Kohle-Mikrofon hervorzaubern kann: 300 Hz bis 3 kHz. Nicht schön, aber verständlich. Und viel mehr geht auch über ISDN nicht.
Für die hohen Frequenzen reichen vergleichsweise winzige Lautsprecher, die mit einer sehr kleinen Membran ein wenig Luft fächeln, nicht weit, aber sehr schnell. Dafür reichen Leistungen im Milliwatt-Bereich.
Bässe, auf der anderen Seite, brauchen große Membranen, um viel Luft hin und her zu bewegen. Dafür braucht man sehr viel Leistung, 100 W oder auch mal 500 W. Man vergleiche mal die Kraft, die man braucht, um mit einer Briefmarke zu fächeln, mit der, die man für eine DIN A2 oder DIN A3 große Pappe braucht.
Erschwerend kommt hinzu, dass das menschliche Gehör im Baßbereich nicht sonderlich empfindlich ist. (Bei den hohen Höhen übrigens auch nicht.) Im Bereich der Sprache ist es am empfindlichsten, da reichen minimale Luftdruckschwankungen aus.
Und deswegen kommt man bei Durchsagetechnik mit lächerlich wenig Leistung aus. Man spart sich die Leistung, die man sonst in den Baß gepumpt hätte, und kommt so mit weniger als 5% aus. Musik klingt über so ein System logischerweise schlimmer als ein Transistorradio vom Grabbeltisch.
Für lange Leitungen zwischen Verstärker und Lautsprecher nutzt man die 100V-Technik, sprich: Der Verstärker hat einen Ausgangstrafo, der bei maximaler Leistung genau 100V Ausgangsspannung liefert. An jedem Lautsprecher hängt wiederum ein passender Trafo, der bei 100V Eingangsspannung genau die maximale Belastbarkeit des Lautsprechers an den Lautsprecher abgibt. Die Impedanzen auf der 100V-Seite liegen im Bereich 100 Ohm bis 10 kOhm, ein Leitungswiderstand von z.B. 10 Ohm fällt da überhaupt nicht auf, während sie bei konventioneller Verkabelung mit 4 Ohm-Lautsprechern für einen dramatischen Leistungsabfall sorgt, den man mit affenartig dicken Kabeln kompensieren muß.
Alexander