ich mache mir für ein kleines Steuerbüro Gedanken um die Umstellung zu VOIP, die nicht gleich, aber vermutlich Ende 2016/Anfang 2017 kommen wird. Dazu habe ich einige Fragen zur Planung:
Die Fragen:
Wird die Rufnummernmitnahme vom Anlagenanschluss (ein 10er Nr.-Block) nach SIP-Trunk möglich sein?
Genügen 2 VOIP-Kanäle für 2 gleichzeitige Telefonate nach außen?
Noch nicht verstanden habe ich die Anbindung eines analogen Faxgerätes:
In der 5010-Beschreibung heißt es: FAX über IP (T.38 nach ITU-T) extern mit 2VoIP-Modul
3.1 Braucht man also einen zusätzlichen VoIP-Modul um 2 Telefonate oder 1 Telefonat + 1 Fax zu ermöglichen?
3.2 Ist die Unterstützung von T.38 durch den Provider Voraussetzung für stabiles Faxen oder kann man sich den zusätzlichen VoIP-Modul sparen, wenn der Provider T.38 anbietet?
Der Draytec 2910 Router unterstützt QOS. Genügt die Konfiguration von QOS oder sind da noch weitere Router-Einstellungen nötig,
z.B. Portweiterleitungen zur 5010?
Ich nehme an, dass man die 5010 im gleichen (einzigen) LAN lassen kann und kein (höher priorisiertes) vLAN oder anderes Zeug einrichten muss.
Der Ist-Zustand:
gesundes Halbwissen in Telefonie/Netzwerkfragen
Eine Auerswald Compact5010 im Grundausbau seit 2007 am Anlagenanschluss mit 2 Leitungen.
An ihr sind angeschlossen: 1 Systemtelefon COMfortel 1500, 3 analoge Telefone, 1 analoges Faxgerät
1 physischer Netzwerkanschluss je Arbeitsplatz, mehr als 1 Gerät/Arbeitsplatz würde dort einen Switch erfordern!
Die Anlage befindet sich momentan in einem einfachen class C-Netz hinter einem Draytek-2910 Router.
Soll-Zustand nach Umstellung VOIP:
vorhandene Infrastruktur (Compact 5010, ISDN- und analoge Geräte) weiter nutzen
Nach der Umstellung soll ein SIP-Trunk genutzt werden, z.B. im Rahmen des derzeit noch nicht verfügbaren Deutschland-LAN SIP-Trunking Tarifs
Durchwahlfähigkeit
mind. 2 gleichzeitige Telefonate nach extern
Senden/Empfangen von Fax
Gefordert ist ein stabiler Faxempfang!
gelegentliche Faxe dürfen (falls techn. möglich) eine der 2 externen Leitungen belegen
Vielleicht findet sich ja jemand, der kurz etwas dazu sagen kann. Danke.
ja, wenn sie nach extern zeigen
3.1. Du benötigst für die Faxfunktion der TK zwingend das VOIP-Modul
3.2. Wenn Du ein analoges Faxgerät nutzt, brauchst Du das VOIP-Modul nicht. Ob man over IP trotz t38 & Co. stabil faxen kann bezweifle ich.
Router- und firewallabhängig, ich kenne das draytec-Zeugs nicht.
Du hast kein einziges VOIP-Endgerät, wozu brauchst Du dann ein VLAN?
FAX ist via IP immer ein Problem - sollte funktionieren wie das Blaulicht auf dem NEF: geht.geht nicht.geht.geht nicht
ist mit “Faxfunktion der TK” etwa das ‘zentrale Voicemail- und Faxsystem’ gemeint?
Wenn schon jetzt absehbar ist, dass diese Funktion stabiles Faxen ermöglicht (ist es das?), dann besorgen wir uns gerne den passenden VOIP-Modul. Das zugehörige Auerswald-HowTo-pdf habe ich schon mal überflogen: Man steckt in die Anlage einen USB-Stick, auf dem die empfangenen Faxe liegen und kann sich diese (optional) als email zuschicken lassen. Zum Fax-Senden von jedem PC aus nutzt man einen Treiber.
Erst wenn mit eigenen Mitteln keine Stabilität hinzubekommen ist, sollen (Zusatz-)Dienste des Providers genutzt werden, z.B. ein Fax2Mail-Gateway.
VLAN vergesse ich gerne, interne VOIP-Telefone sind nicht vorgesehen.
@ThomasB: Wir sind bei der Telekom und werden uns deren DeutschlandLAN SIP-Trunking Tarif anschauen, wenn er da ist. Eigentlich gehen wir davon aus, dass der Nummernblock Telekom-intern portierbar ist. Die Verfügbarkeitsprognose steht aber derzeit auf Q3/2016.
Ok, Fragen soweit beantwortet. Fax mit VOIP wird ja auch in anderen Threads ausgiebig diskutiert, vermutlich immer dann, wenn’s klemmt. Vielen Dank bis dahin!
Das VoIP-Modul wirst Du allenfalls benötigen, um genügend VoIP-Kanäle bzw. die Fax/Voiceboxen nutzen zu können. Bezüglich eines stabilen Faxempfangs wird es Dir nicht weiterhelfen.
Fax im herkömmlichen Sinne ist nicht für die Kompressionsalgorithmen von VoIP gemacht. 1-2 Seiten funktionieren meist, darüber kann es zum Glücksspiel werden. Hierfür wurde T.38 spezifiziert, was die Telekom meines Wissens nach bis heute aber nicht vernünftig unterstützt.
Wenn längere Faxe auf Grund der Rechtssicherheit für Dich unabdingbar sind, wirst Du hierfür ggfs. einen zusätzlichen Provider für (D)eine Faxnummer verwenden müssen, der Dir T.38 anbietet - zumindest solange der Gesetzgeber ein adäquates elektronisches Pendant genehmigt hat. Fax wird bald aussterben.
Ansonsten kann ich die Verwendung der Faxbox / Voicemailbox der Anlage nur empfehlen, Eingehende Fax als PDF an eMail-Adressen ist schon sehr fein und spart Papier.
Ok, ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ein zusätzlicher 2VOIP-Modul hilft, flexibel auf Faxprobleme bei der VOIP-Umstellung reagieren zu können.
Wir könnten z.B. mit der Faxbox in der Anlage schon jetzt einen zweiten Kanal für Fax einrichten, was es uns ermöglicht, zum Testen Faxe an sich selbst zu schicken. Das vorhandene analoge Faxgerät würde ich persönlich auch gerne ablösen, aber einige Mitarbeiter sind eben wenig technikaffin und scheinbar (noch) nicht bereit für eine umfassendere Prozessdigitalisierung.
Bleibt zu hoffen, dass Auerswald trotz Abkündigung der 5010/5020 noch auf absehbare Zeit FW-Updates bereitstellt. Das ist aber eine andere Frage.
Auerswald bietet ja für einige Provider Anlagenkonfigurationen in Form von xml-Dateien an: verfügbare Anbieterkonfigurationen
Was bedeutet dort ein leerer Tabelleneintrag und ein ‘x’? Ich nehme an, mit ‘x’ ist eine manuelle Konfiguration möglich, es gibt aber keine xml-Konfigdatei von Auerswald. Und leer bedeutet ‘geht nicht’?
Konkret wird etwa seit September von der Telekom der DeutschlandLAN SIP-Trunk angeboten. Hat schon jemand Erfahrungen in Verbindung mit einer Compact Voip 50XX, und wenn ja, welche?
