die meisten mir bekannten TK-Anlagen können ja über ISDN die Gebühren-
informationen des Providers empfangen und dann entsprechend entweder
zu ISDN bzw. analogen Endgeräten als Gebührenimpuls senden. Diese Da-
ten werden auch in der TK-Anlage in der Gesprächsdatenliste geführt.
Dank der weit verbreiteten Flatrates scheint die Unterstützung immer mehr
ins Hintertreffen geraten zu sein. Bei VoIP Providern wird nach Minuten ab-
gerechnet.
Mir stellt sich die Frage, warum in TK-Anlagen eigentlich keine Berechung
der Gebühren nach Zeit stattfindet? Es müsste doch ein Leichtes sein, die
Daten “Gesprächsbeginn bis Gesprächsende” in Sekunden mit einem Faktor
berechnen zu können. Passend könnte man auch die Impulse 16KHz usw.
an die Endgeräte geben. Wie funktioniert dann z.B. die Hotelfunktion mit
VoIP Anschlüssen? Der Hotelkunde wird doch sicherlich Gebühren für seine
Telefonate zahlen müssen?!
Ich vermute einmal, dass zum Abrechnungsende die Daten der Gebühren-
liste in Excel oder sonst ein Tabellenkalkulationsprogramm importiert werden
und dann die fälligen Gebühren berechnet werden. Warum so kompliziert?
Oder gibt es vielleicht schon eine Lösung, die ich noch gar nicht entdeckt
habe? Ich wäre nämlich schon an solch einer Lösung interessiert …
Ich habe im Laufe meines Berufslebens an Abrechnungssystemen unterschiedlicher Größenordnung (vom Kartentelefon bis zum Carrier-Billing) mitentwickelt bzw. später auch mit entworfen. Willst du alle möglichen Abrechnungsfälle abdecken und soll das Ganze auch in zehn Jahren noch funktionieren, muss man da doch etwas mehr Aufwand treiben.
Die Frage ist, was du erreichen möchtest. Eine reine Postpaid-Abrechnung ist mit fast allen Anlagen machbar. Man braucht nur Gebührendatensätze, die A- und B-Teilnehmer, Zielrufnummer, Startzeit, Dauer und ggf. die Angabe des Dienstes (wenn nicht nur Sprachtelefonie abgerechnet werden soll) enthalten.
Echtes Prepaid (kein Negativsaldo möglich) ist etwas komplizierter. Da muss die Anlage zusätzlich vor dem Gesprächsaufbau eine Anfrage an das Abrechnungssystem stellen, damit die maximal mögliche Gesprächsdauer ermittelt werden kann. Der Gesprächsaufbau darf nur bei einer möglichen Gesprächsdauer größer als eine vorgegebene Mindestdauer stattfinden. Falls die Anlage selbst keine Gesprächszeitüberwachung durchführen kann, muss das Abrechnungssystem bei Erreichen der errechneten Maximaldauer trennen können.
Die Preisberechnung (Rating) ist ebenfalls ein mehrschrittiger Prozess. Man muss sowohl die Entfernungszone als auch die zugehörige Tarifzeit ermitteln und kann dann erst den Minutenpreis (oder Zeittakt) nachschlagen. Hinzu kommen evt. definierte Rabattmodelle…
Da kommen schnell mal einige 100.000 Zeile Code zusammen. Auch die Konfiguration ist nicht ganz ohne.
Vielleicht beschreibst du mal grob, was du machen willst.