Generelle Frage zur COMpact 5200R

Hallo zusammen,
wir haben in unserem Handwerksbetrieb eine COMpact 5020 VoIP in Benutzung. Da wir jetzt einiges erneuert haben, überlege ich die alten ISDN Systemtelefone gegen VoIP Geräte zu tauschen und auch die Anlage gegen eine COMpact 5200R zu ersetzen. Nun habe ich bei einigen Anlagen gesehen, dass diese in der Front komplett mit RJ45 Buchsen ausgestattet sind. In der Grundausrüstung sind diese Buchsen nicht vorhanden - sind also anscheinend Zusatzmodul. Nun meine Frage - was sind das für Buchsen? Werden dort die Systemtelefone ans Patchpanel angeschlossen oder was kommt dort rein?
Ich finde dazu leider nichts in der Anleitung, daher die Frage…
Vielen Dank für eure Info & viele Grüße
Daniel

Hallo Daniel,
es sind Zusatzmodule wie ISDN und Analog. Siehe hier:


Ein 2 ISDN- oder Up0-Modul

Ein 4 Analog-Modul

Ein Net-Modul
Die Karten werden unter der Abdeckung gesteckt und sehen nach vorn heraus.
So einfach.
Gruß Frank

Hallo & vielen Dank für deine Info!!
Bedeutet also, wenn ich in Zukunft „nur“ IP Telefone betreiben möchte, brauche ich diese Zusatzports an der Front nicht?
Die Überlegung mit der 5200R kam auch nur deswegen auf, weil unsere 5020 Voip mittlerweile schon alt ist (aber noch tadellos funktioniert) und ich bei unserem Umbau im Büro gerne nur noch LAN Kabel verlegen möchte - also keine ISDN Verkabelung in Bus-Form. Wenn ich mir nun für die 5020 ein 6VoiP Modul zulege und die ISDN Systemtelefone gegen VoiP Systemtelefone tausche, würde damit doch alles über LAN laufen und ich könnte die alte 5020 erstmal weiter betreiben? Sollte die mal die „Ohren“ hängen lassen und erneuert werden müssen, könnte man die bestehenden VoiP Systemtelefone ja weiter mit der 5200R betreiben? Könnte man evtl. sogar ein Backup der 5020Voip auf die 5200R schieben, um die Grunddaten dort eingestellt zu haben??
Vielen Dank für eure Hilfe & viele Grüße
Daniel

Hallo Daniel,
wieviele VoIP-Telefone habt ihr denn jetzt bzw. wieviele sollen es werden? Vergiß nicht das Du 3 Kanäle für das Amt brauchst, für jeden Teilnehmer mindestens 2 Kanäle (Rückfrage bzw. Weiterverbinden). Da kommst Du selbst günstigerweise bei der 5020 auf 2 VoIP-Nebenstellen.
Anders sieht das mit der 5200R aus, da kaufst Du die VoIP-Lizenzen im Stapel ohne das dies durch die Hardware begrenzt ist. Nur mußt Du zusehen das Du genug Hardware (Prozessoren zum berechnen der Sprachdaten) zur Verfügung hast. Auch hier sind Physikalische grenzen gesetzt, genaueres findest Du im Handbuch der Anlage. Lies es dir einfach mal durch (als PDF frei zum Herunterladen).
Liebe Grüße Frank

Hallo Frank, also wäre die 5200R evtl. schon sinnvoller…
Wir haben aktuell fünf Arbeitsplätze, wovon vier ISDN Telefone sind und eins ein IP-Telefon (alles Comfortel 2500).
In naher Zukunft wären es dann sieben Telefone, die dann evtl. alle als VoiP und in der maximalen Ausbaustufe könnten es 10 Telefone sein.
In der 5020 habe ich jetzt ein 2Voip Modul verbaut. Wenn ich dich richtig verstehe, komme ich mit dem 6VoiP Modul dann auch nicht wirklich weiter?
Viele Grüße
Daniel

Hallo Daniel,
dem ist so. Dein Vorhaben mit der 5020 auf VoIP wird nicht funktionieren. Du brauchst für einen Amtanschluß 2 Kanäle plus einen zum Makeln. Für 10 Telefone brauchst Du 10 Kanäle plus minimum 3 Kanäle für Rückfrage. Das macht 15 Kanäle minimum, besser 20. Wenn Du vorhast noch Fax-/Mailboxen zu nutzen kommen weitere Kanäle hinzu. Dann würde ich Dir zu 25 Kanälen raten. Du siehst, das kommt schnell zusammen. Es gibt dafür Beispiele in der Anleitung anhand derer Du es genauer berechnen kannst. Ist aber alles erklärt, lies Dir das Ding durch. Wo hast Du die Gelegenheit eine Anleitung vor dem Kauf zu studieren???
Liebe Grüße Frank

@Frank: Da Daniel einen Handwerksbetrieb an einem normalen Amtsanschluss mit 2 Kanälen und kein Callcenter betreibt, sind Deine Tipps ziemlich oversized, zumal da VoIP-Lizenzen nur in 4er-Paketen á min. 280€ verfügbar sind.
@Daniel: Auch ein zusätzliches VoIP-Modul ist bei der 5200 für den Betrieb mit VoIP-Telefonen nicht zwingend erforderlich, wenn auch aus Netzwerker-Sicht schick, da Du nur so ein getrenntes Telefonie-Netz aufbauen kannst.
Ansonsten brauchst Du Lizenzen bzw. Kanäle nur für aktive Verbindungen, d. h. ein betriebsbereites Voip-Telefon braucht keinen Kanal, solange es nicht benutzt wird.
Außerdem kannst Du die schier unverwüstlichen ISDN-ComforTel 2500 auch an einer 5200R und LAN-Verkabelung weiterbetreiben mit einem 2BRI-Modul (4 Systemtelefone über UP0 direkt anschließbar und im Netz ab 150€ erhältlich), sparst so gleich mal 4 zusätzliche Voip-Kanäle und kommst mit dem Grundausbau von 4 Kanälen erst mal wie bisher zurecht.
Wenn Du dann weitere VoIP-Telefone in Betrieb nimmst und öfter mal der Verbindungsaufbau oder das Vermitteln scheitert, kannst Du eine zusätzliche 4er-Lizenz erwerben und aktivieren.
Die Konfiguration der 5020 kann leider nicht ex- und importiert werden.
Trotzdem viel Spaß und Erfolg beim Umbau.

Hallo & vielen Dank für deine Antwort!
Generell bin ich bis jetzt mit der 5020 VoiP vom Umfang her zufrieden und hab mich an die wenig intuitive Weboberfläche gewöhnt - da wir aber in einen neuen Gebäudeteil umziehen, wollte ich mir die ISDN Verkabelung sparen. Der Einfachheit halber habe ich gedacht, dass es mit IP geschmeidiger geht, da ich dann eben nur ein Netzwerkkabel mehr zum Schreibtisch ziehen muss und dann für alles, was da kommt (erstmal) gerüstet bin. Evtl. ist es aber auch einfacher, einfach noch ein Netzwerkkabel als Bus-Verkabelung von Schreibtisch zu Schreibtisch zu schleifen und dann die alten ISDN Systemtelefone erstmal weiter zu betreiben. Die Kat7 Lan Kabel liegen ohnehin schon alle. (drei pro Arbeitsplatz).
Ich habe das mit den VoiP Kanälen in der Beschreibung gesucht, aber irgendwie nicht richtig gefunden / begriffen. Jetzt habe ich ein VoiP 2 Modul in der Anlage, damit wird ein 2500VoiP Telefon und eine Voicemailbox betrieben. Wo sehe ich denn, wie viele Kanäle ich brauche? Hängt das mit der Anzahl der Endgeräte zusammen, betrifft das auch die Interne Telefonie oder nur die max. externen Gespräche? Wir haben tatsächlich nur zwei Kanäle am Amtsanschluss, ggf. werden das mal drei werden. Ein VoiP6 Modul für die vorhandene 5020 wäre ja sehr günstig zu bekommen…?
Vielen Dank für eure Hilfe - ich wollte mit dem Thread garnicht so ein kompliziertes Fass aufmachen :wink:
Viele Grüße
Daniel

Hallo Daniel,
Deine ‚alten ISDN-Telefone‘ sind Systemtelefone und haben auch eine UP0-Schnittstelle; diese wird beim Anschluss automatisch erkannt, d.h. wenn Du in Deine 5020 oder eine 5200 ISDN-Module einbaust und auf UP0 jumperst brauchst Du keine ‚ISDN-Bus-Verkabelung‘ und kannst die übliche Stern-Verkabelung benutzen. Für 4 Systels brauchst Du für die 5020 2 Module, für die 5200 nur eines.
Die Anzahl der verfügbaren Kanäle ist die Anzahl der installierten Lizenzen; eine Verbindung VoIP-Amt ↔ VoIP-Telefon benötigt 2 Kanäle, eine Verbindung VoIP-Amt ↔ UP0-Telefon benötigt 1 Kanal, eine Voicemailbox benötigt 1 Kanal dauerhaft.

Super - vielen Dank für deine Info, das bringt mich ggf. doch auf die Idee, das Schätzchen noch weiter zu betreiben… Eine Frage habe ich allerdings noch:
Wenn ich nun drei ISDN Module in die Slots stecke und alle auf UP0 stelle, habe ich mit den internen Ports (wenn ich die auch auf UP0 stelle) Platz für 8 Systemtelefone. Lt. Auerswald Anleitung zur 5020 ist bei Maximalausbau 16x Comfortel 2500 mit Netzteil möglich.
Welche Konfiguration bzw. Verkabelung muss dafür verlegt sein?

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe - das bringt mich sehr weiter!!

Hallo Daniel,
Up0 ist eine ISDN-Zweidraht-Technik. Das ist alles. Außer auf Polung achten.
Gruß Frank

Guten Morgen,

das müsste ja dann bedeuten, dass ich (bei UP0) in der Anlage jeweils an einen

ISDN-Anschluss die Klemmen a1 und b1 für Systemtelefon 1 nutze, a2 und b2 für Telefon 2 usw. um auf 16 Anschlüsse zu kommen? Bei Auerswald in der Anleitung ist nur der Kontakt a1 und b1 belegt. Das wären dann aber ja nur 8 Systemtelefone (bei 3x ISDN Modul und Grundmodul mit jeweils 2 ISDN Anschlüssen).

Hallo Daniel,
es gibt zwei verschiedene S0-Module, welche die nur ISDN können und welche die auch Up0 beherrschen.


Erkennen kannst Du das an dem erweiterten Steckblock, wo es eine dritte Position für Up0 gibt. Das Manual dafür findest Du auch im Netz. Bitte vor dem anschließen belesen!
Gruß Frank

Hallo und vielen Dank für deine Info!
Ich habe tatsächlich versucht, das aus der Auerswald Bedienungsanleitung heraus zu bekommen - allerdings steht dort beschrieben, dass bei UP0 Betrieb das Systemtelefon auf den die Kontakte b1 und a1 geklemmt wird. Damit käme ich aber „nur“ auf max. 8 Systemtelefone und nicht wie in der Auerswald Anleitung beschrieben 16 Systemtelefonen.
Die Frage ist also (und das geht leider aus der Anleitung nicht hervor) ob ich im UP0 Betrieb jeden ISDN Port bestehend aus a1, b1 und a2 und b2 jeweils mit zwei Systemtelefonen belegen kann.
Viele Grüße & vielen Dank
Daniel

Hallo!

UP0 benötigen nur a1 u. b1, dafür kann man die Verkabelung Sternförmig verlegen für max. 8 Systel.
In der Enddose an den Klemmen/Pin`s 4 u. 5.

S0 benötigt 4 Drähte u. ist eine Bus-Verkabelung mit max. je 2 S0-Systel, je Port, aber dafür sind dann
16 Systel möglich.
In der Enddose an den Klemmen 4 u. 5 sowie 3 u. 6, je Kabelpaar u. werden mit 2 x 100 Ohm terminiert…
.

:clap: Damit kann ich arbeiten!! Vielen Dank !!

Hallo Daniel,
bist Du nicht in der Lage zwei Systel mit zwei Drähten gleichzeitig auf zwei Klemmen zu bringen? Außerdem kann man auch in der Busvariante die Anlage „in der Mitte“ haben (ohne Terminierung) und in den beiden „Enddosen“ jeweils 2x100 Ohm? Up0 brauchst Du nicht terminieren, geht aber genauso mit zwei Drähten.
Gruß Frank