Nö, die neuen Anlagen können nur noch über das TFS-Universal plus bzw. die a/b-Türstellen TFS-Dialog 20x und 30x um Schaltausgänge und Signaleingänge erweitert werden.
Die Bastelei aus c’t 9/2015 arbeitet in der falschen Richtung: Ein Relaiskontakt der Telefonanlage steuert den Raspi an, der daraufhin Musik von sich gibt. Das hilft hier also gar nicht.
Ich sehe nur drei Varianten, die funktionieren können:
(1) Widerstand in Reihe mit dem Türkontakt an einen a/b-Anschluß mit Babyruf-Funktion. Das setzt einen sauber schaltenden Kontakt und anlagenfreundliches Timing voraus.
(2) TFS Universal plus. So ist das von Auerswald gedacht, alle notwenigen Dinge sind leicht einstellbar, und das ganze läßt sich mit einer Doppelader zum Türkontakt und einer Doppelader zur 4000 aufbauen.
(3) Irgendeine Bastelei mit einem Microcontroller zwischen Türkontakt und einem alten Modem als a/b-Anbindung. Das läßt sich mindestens so flexibel einstellen wie das TFS Universal plus, erfordert aber deutlich mehr Kenntnisse im Bereich Microcontroller, Elektronik und Modem-Kommandos. Und es wird mindestens ein Netzteil für das Modem gebraucht, wenn man den Microcontroller aus den Handshake-Leitungen versorgt. Mit einem eigenen Netzteil für den Microcontroller endet diese Basteilei bei je einer Doppelader zum Türkontakt und zur 4000, zwei Netzteilen und, wenn Steckdosen knapp sind, einer Steckdosenleiste.
Kosten und Garantien:
(1) Ca. 1 € Materialaufand, für einen Test 10 min Arbeit. Qualifikation: Muß Schraubendreher richtig rum halten können. Keine Funktionsgarantie. Kein nennenswerter Verlust, wenn’s nicht klappt.
(2) UVP knapp 200 €, real um die 140 €. Funktionsgarantie. Qualifikation ähnlich wie oben. Schaltkontakt ans Modul, Modul an Telefonanlage. Fertig.
(3) Kosten: Wenn das analoges Modem nicht aus der Restekiste kommt, sind etwa 40 € fällig, ATtiny45 und die Kleinteile drum herum gibt’s für unter 10 €. Nochmal 2 € für einen selbstgebastelten Programmierer am Parallelport, oder 20 € für einen einfachen USB-ISP-Adapter. Dazu schätzungsweise 10 Stunden Arbeit, um die Teile zusammenzubauen und eine einfache Firmware zusammenzustricken. Deutlich mehr, wenn man von Microcontroller, Modem-Kommandos und Elektronik keine Ahnung hat. Beim gesetzlichen Mindestlohn sind das 85 €, wenn man qualifiziert bezahlt, entsprechend mehr. Und schon ist die Bastelei deutlich teurer als das fertige Modul von Auerswald. Und niemand garantiert, dass diese Häßlichkeit auch funktioniert.
Im Hobby-Umfeld wäre die Reihenfolge klar (1), (3), (2), denn da zählt die Arbeitszeit nicht, wohl aber der DIY-Faktor.
Im Firmenumfeld gibt’s eigentlich nur (1) oder (2). Wenn der Chef sich auf (3) einläßt, dann nur mit qualifizierten Mitarbeitern, die nichts besseres zu tun haben. Das an sich wäre schon ein schlechtes Zeichen. Und wenn der Chef (3) für billiger als (2) hält, würde ich mich mal dezent nach einem Arbeitsplatz umsehen, bei dem der zukünftige Chef rechnen kann, bevor der aktuelle Chef den Laden in die Pleite wirtschaftet.
Alexander