wir haben einen Kunden mit zwei ausseinanderliegenden Gebäuden mit. Diese Gebäude sind mit Telefonkabeln Kupfer 2 x 20 DA/0,8, 1x 10 DA/0,8 über 450m verbunden.
Wir wollen jetzt diese Kabel nutzen, um eine Netzwerkstrecke mit 1 bis 3 Netzwerkverbindungen zu betreiben.Natürlich mit maximaler Geschwindigkeit 10/100 Mbit oder auch höher. Ein Neuverlegen von Cat7 Kabeln im Erdreich paralell zu den Telefonkabeln kommt nicht in Frage, die bisherigen Kabel liegen ca. 2,50 m tief.
Über diese Leitungen laufen auch schon Uk0 umsetzer, die den S0-Bus auf UK0 umsetzen und nach 450m wieder auf S0-Bus.
Welche Medienkonverter könnten dafür in Frage kommen? Hersteller?
Welche Konverter könnten auch dafür in Frage kommen, diese auf eine bestehende aktive analoge 2-draht-Leitung aufzuschalten?
Aufgrund der Art der Daten kann man zwei G.703 Modems für eine Standleitungskopplung nehmen oder gleich eine Netzwerkverbindung herstellen. Komponenten für ISDN über IP hatte ich anderweitig schon mal genannt: http://wiki.ip-phone-forum.de/pbx:voip:isdnoverip:start
10 Mbit über 100m oder meinetwegen auch 200m wäre ok (10BaseT), aber über 500 m klappt das eher nicht.
Ein Ethernet-Strang auf Kupfer darf nicht länger als 100m sein, sonst bricht das Ethernet zusammen, egal mit welcher Geschwindigkeit das Ethernet läuft.
Ethernet auf Telefonkabel (CAT-3) funktioniert bestenfalls zufällig, mit deutlich weniger als 10 MBit/s und sehr vielen Fehlern. Für Ethernet ist mindestens CAT-4 vorgesehen, für Fast Ethernet CAT-5.
Für 450m mit 100 MBit/s oder mehr kommt also nur eine Glasfaser in Frage, bei freier Sicht zwischen den Gebäuden wäre auch eine verschlüsselte Richtfunk-Strecke basierend auf WLAN-Routern und Richtantennen mit 54 MBit/s möglich, equivalent zu 27 MBit/s Ethernet (WLAN-Marketing addiert Geschwindigkeiten der Hin- und Rückwege, Ethernet nicht).
Eine andere Möglichkeit ist, bei einem ausreichend großen Carrier (z.B. vorhandener Internet-Provider, Colt, Telekomiker, evtl. Internet-Sektion des lokalen Energieversorgers) eine VPN-Verbindung zwischen beiden Standorten zu beauftragen, das könnte je nach örtlichen Gegebenheiten billiger als eine Glasfaser zu verbuddeln. Der Provider liefert dann pro Standort einen Internet-Router, der nebenbei die lokalen Netzwerke in den beiden Gebäuden transparent koppelt. Die Daten sind im Internet verschlüsselt unterwegs, bei der geringen Entfernung kommen die Daten vermutlich gar nicht bis ins Internet, sondern landen im selben Router und werden dort gleich wieder ins benachbarte Gebäude geroutet.
Die paar Telefonstrippen im Boden sind für diesen Zweck nicht so wirklich brauchbar, bestenfalls als Zugdraht für ein “richtiges” Kabel.
Zum Thema CAT3 und Ethernet: http://en.wikipedia.org/wiki/Category_3_cable
Das funktioniert tatsächlich… bis 100m auf jeden Fall… es kann jedoch auch auf längeren Strecken funktionieren, wenn es nur zwei Teilnehmer an beiden Enden gibt. 450m ist definitiv zu viel.
Zum Thema Geschwindigkeit: http://de.wikipedia.org/wiki/G.SHDSL
SHDSL wurde genau dafür gemacht. Man kann natürlich auch gewöhnliches DSL von einem Carrier nehmen (ADSL oder SDSL) und dann eine quasi Standverbindung schalten. Das dürfte jedoch aufgrund der laufenden Anschlusskosten deutlich teurer werden (Bereich > 2 Mbit) als eine vernünftige Modemverbindung.
Na das mit den Modems sieht doch ganz gut aus, (wenn du keine Sichtverbindung hast). Dann wird es nicht so teuer wie bei den 2 Alternativen, die ich auch nutze: 2MBit mieten oder SDSL mit VPN.
Für WLAN kann ich die Cisco Komponenten nur loben, ich plane gerade eine Erweiterung, die neue Strecke wird über 7Km gehen, das wird bestimmt auf Anhieb laufen…
