Verbindung TFS Dialog & Compact 4410 USB

Hallo Leute,

nachdem ich mir nunmehr ein Türsprechsystem (TFS Dialog 104) zugelegt habe, ergibt sich für mich die Frage nach der Art des Kabels für den Anschluss an das TS-Modul unserer Telefonanlage (Compact 4410 USB). Das Türsprechsystem wird etwa 100 m von der Anlage entfernt montiert (Verlegung unterirdisch in Kabuflexrohr). Gleichzeitig soll ein el. Türöffner zum Einsatz kommen. Im Hinblick auf die Schaltung ist dank der, auf der Homepage von Auerswald hinterlegten Anschlusspläne eigentlich theoretisch alles klar. Offen bleibt für mich das zu verwendende Anschlusskabel.

  • Lässt sich der Anschluss sowohl für das Türsprechsystem als auch den Türöffner mittels normalem Telefonkabel realisieren? Oder ist dessen Querschnitt, bezogen auf die Entfernung von 100 m und die für den Türöffner benötigte Spannung zu gering?
  • Reicht dessen Abschirmung aus?
  • Welche Kabelart oder -arten sollte man ansonsten verwenden?

Wäre nett wenn mir jemand von den Spezie´s diesbezüglich einen Tipp geben könnte.

Vorab vielen Dank!

-TG-

Da sollte eigentlich normales Telefonkabel ausreichen, bei 100m könnte der Türöffner zwar ein wenig in die TFS-Leitungen einstreuen, aber wenn Du die Tür öffnest, willst Du ja meistens die TFS ohnehin nicht mehr benutzen. Über den Spannungsabfall würde ich mir bei 100m noch nicht viele Sorgen machen. Andere Einstreungen sollten eigentlich nicht stören, auf der Leitung zwischen TSM und TFS herrschen telefonähnliche Verhältnisse, der empfindlichere Mikrofon-Verstärker sitzt gut gesiebt und ausreichend geschirmt in der TFS. Ich würde es aber nach Möglichkeit vermeiden, das Kabel über die gesamte Strecke parallel zu einer Stromleitung zu legen (sprich: das Rohr sollte exklusiv für die TFS-TSM-Leitung sein).

Alexander

[FONT=Arial]Hallo Alexander,[/FONT]

[FONT=Arial]vielen Dank für die schnelle Antwort. [/FONT]

[FONT=Arial]Also werde ich mal die Strippen in mein Leerrohr schmeißen. Zur Sicherheit nehme ich wohl J-Y(ST)Y mit einem Leiterquerschnitt von 0,8 mm da eigentlich noch die Leitungen für die Videoüberwachung, Beleuchtung und Außensteckdosen in dieses Rohr sollten. Muss ich mir dafür wahrscheinlich was neues einfallen lassen.[/FONT]

[FONT=Arial]-TG-[/FONT]

'ne abgeschirmte Videoleitung darfst Du durchaus mit ins Rohr packen, nur die (typischerweise ungeschirmten und bei Last durchaus störenden) Stromleitungen solltest Du Dir verkneifen. Größerer Querschnitt ist bei langen Leitungen nicht verkehrt.

Auerswald sagt im Handbuch zur TFS-Dialog 100 bis 104 außerdem: “Vermeiden Sie Brummeinstreuungen, indem Sie die Leitungen für Türöffner und Klingel getrennt von den Leitungen für die Sprechverbindung verlegen.” Zwei einzelne Telefonkabel (möglichst mit Folienabschirmung) sollten es da wohl tun, die dürfen auch ins selbe Rohr.

Du kannst auch CAT5-Kabel (S/FTP oder F/UTP) für die Verkabelung nehmen, das ist zwar etwas mit Kanonen auf Spatzen geschossen, aber bis mindestens 100 MHz dicht. Ist übrigens auch wunderbar für ISDN und Ethernet geeignet. Verlegekabel S/FTP CAT5 kostet ungefähr 40 Euro pro 100 m, YSTY 2x2 etwa 25 Euro, YSTY 3x2 etwa 35 Euro, YSTY 4x2 etwa 45 Euro (mehr als Cat5!).

Laut Auerswald baucht die TFS-Dialog 100 etwa 75mA fürs Freisprechen bei 12V bis 24V Versorgungsspannung. Wenn Du auf den 100 Metern Kupfer pro Richtung ein Ohm zusammensammelst, fehlen Dir 0,15 V. Das ist absolut kein Problem, denn das was Auerswald an der 2206 (und damit auch an der 4410) ganz locker “+12V” bzw. “TOUT” nennt, ist eine mehr oder weniger ungeregelte Spannung von 14V bis 16V. Dir können auf der Leitung also problemlos mindestens 2V bis 4V verlorengehen, ohne das Probleme auftreten. So eine Leitung würde ich allerdings reklamieren. :wink: 4V Verlust bei 75mA Strom sind über 50 Ohm Widerstand und weit jenseits dessen, was ich von einer 100m langen Leitung erwarten würde. Der weite Spannungsbereich, den Auerswald angibt, spricht dafür, das auf der Platine im TFS-Dialog entweder ein Spannungsregler sitzt (typischerweise ein Dreibein mit Beschriftungen wie 7809, 78L09, 7805, 78L05, ein Bein an Masse=GND=0V, ein Bein mehr oder weniger direkt an der Versorgungsspannung, wahrscheinlich mit einer vorgeschalteten Diode) oder die Verstärkerschaltungen für einen sehr breiten Spannungsbereich ausgelegt sind.

Wenn die Auerswald-Ingenieure ihre Hausaufgaben auch nur näherungsweise gemacht haben, sollte die TFS-Dialog auch mit 10V noch laufen.

Kurzer Sinn des langen Geschwafel: Die Leitungslänge spielt eine so untergeordnete Rolle, das Auerswald da einfach nichts zu schreiben muß.

Alexander