Verkabelung Neubau ISDN + Daten

Hallo, ich bin gerade am grübeln wie ich am besten unseren Neubau mit Kabeln im Bezug auf ISDN und Datentechnik ausrüste. Was würdet Ihr den so vorschlagen?
Für Daten Kat 5 Kabel vorsehen, ISDN im Bus und die Dosen nochmals separat anfahren?

Danke für Eure Info’s vorab,

Gruss,

Andy

Hallo Andy

Ich kann Dir schildern, wie ich es gemacht habe - und ich würde es jederzeit wieder so machen:

Im einem Kellerraum (Heizung / Server / Haustechnik etc…) habe ich 3 Patchpanel. Dies ist die absolut sauberste und flexibelste Lösung für so etwas.

Das erste Panel ist ein 16-Port Cat5-Panel. Von dort aus gehen jeweils 2 Kabel in die beiden Kinderzimmer und den Partykeller, 4 Kabel ins Arbeitszimmer und 6 ins Wonzimmer (recht groß, da man nie weiß wo mal was stehen wird gibt es an 3 Wänden je eine Doppel-Cat5-Dose). Alle Kabel sind 8-adrig aufgelegt und somit grundsätzlich Gigabit-geeignet.

Das zweite Patchpanel ist ein ungeschirmtes 50-Port-Panel für die Cat3-Verkabelung (Telefon / ISDN). Auf dem ersten 10-er Block liegen die Doppeladern zum Hausanschluß der Telekom, auf dem zweiten 10-er Block liegen die Räume des Nebenhauses (Schwiegereltern) und die letzten 30 Ports sind dem eigenen Häusle vorbehalten. In jedem Raum gibt es mindestens 2 Cat3-Anschlüsse, 4-adrig aufgelegt. Arbeitszimmer 6, Wohnzimmer ebenfalls 6, Küche 1, Kinderzimmer je 2, Partykeller 4, Hütte im Garten 2, Garage 2, Dachgeschoß 2 mal 2.

Auf dem dritten Patchpanel, ebenfalls ein 50-er Cat3, ist die TK-Anlage aufgelegt (damals gab es den COMmander noch nicht in 19" ). Die S0 belegen jeweils 2 nebeneinanderliegende Ports - 4 im ersten 10-er Block, 4 im zweiten 10-er Block, der dritte 10-er Block sind die ersten 8 a/b-Ports plus Systemdisplayport, der vierte Block sind die zweiten 8 a/b-Ports plus Sysdisplay.

Somit ist alles frei rangierbar (hat sich schon mehr als einmal bewährt), es gibt eine saubere Verdrahtung (keine Riesendosen mit “Spaghettiteller” und man blickt leicht durch und muß nicht in irgendwelchem Gewühle Adernpaare suchen.

Die Regel bei einem Neubau lautet: Lieber jeweils ein Kabel mehr vorsehen! Kabel kostet nicht viel, Patchpanels auch nicht!

Trotzdem sollten pro Raum auch noch wenigstens 2 Leerdosen mit Leerrohr liegen, für SAT, Glasfaser oder was auch immer da noch mal reinmuß.

Beste Grüße

Marco

Hallo miteinander,

ich kann Marco nur zustimmen. Hab es vor 6 Monaten fast genauso gemacht, allerdings alles mit Leerrohren von Dose/Zimmer in den Keller (Verteilerraum).
Die ISDN/TAE-Dosen hab ich mit 10DA-Kabel angefahren.

Gruss Uli

Hallo Miteinander,
zuerst mal vielen Dank für Eure Antworten, hierzu habe ich aber nochmals eine Frage.
Marco, Du schreibst, Du hast die Cat 3-Anschlüsse 4-adrig aufgelegt, was heisst das im Detail?
Entschuldigt die Frage, aber ich bin halt kein Telefoner.
Mir wurde immer gesagt, in Telekomläden, das ISDN im Bus gelegt werden muß (von Dose zu Dose geschleift) und das eine sternförmige Verkabelung (Buslänge usw.) falsch sei, stimmt das nun oder ist die sternförmige Verkabelung (jede Dose separat angefahren vom Haustechnikraum, so hat es Uli ja auch gemacht) doch nicht so schlecht?

Vielen Dank für Eure Antworten in Voraus!

Bis bald,

Andy

Hi Andy,

ich habe zwar jede Dose seperat angefahren, aber im “Technik-Raum” als Bus verbunden, d.h. durchgeschleift. Deswegen habe ich auch jede Dose 10paarig angefahren, falls noch ein analoger oder sonstiger Anschluss dazukommt.
ISDN-Verkabelung ist als Bus zu verlegen.
WICHTIG: Den/die Abschluss-Widerstände nicht vergessen.

Bei der 4adrigen Verkabelung hast Du ja ankommend und abgehend (a1+b1, a2+b2).
Verdrahtung in der Dose: a1 = 4, b1 = 5, a2 = 3, b2 = 6
Die Buchstaben oder Zahlen stehen an den Klemmen, sowie im NTBA auch (mal nachsehen). Wobei es auch 1a, 1b, 2a, 2b heissen kann, je nach Hersteller.
Die Widerstände kommen zwischen a1 und b1, a2 und b2.

Falls Du noch Fragen hast, einfach posten oder mailen (uli.hahn@debis-sfr.de)

Gruss Uli

Hallo Andy und allen anderen…
Zum Thema Kabel : legt doch CAT6 UTP-Kabel (RICHTIG ohne Schirm!!)
Die Gründe dafür :

  1. Keinen Ärger mit dem Potentialausgleich
  2. Ist halt Preiswerter
  3. Gigabit-Netzwerk ist recht anspruchsvoll und KANN durch den Schirm, der eigentlich wirkungslos ist, tierisch “ausgebremst” werden.

Zu den Datendosen und Patchpanels: vermeidet LSA+ - Anschlüsse. Dabei werden zu leicht die Aadernrnpaare zu weit aufgedrillt, was zu Reflektions- und Dämpfungserscheinungen führt, damit kann man auch schon 100 MBit/s ausbremsen …

Wir haben (dienstlich) etliche 100 Datendosen von Panduit verbaut. Der CAT6-UTP-Typ lässt sich in Rekordzeit montieren und ist so was von problemlos, das ein Nichttechniker nach ca. 15 Minuten Einweisung absolut Fehlerfrei die Anschlüsse installieren konnte.
Das Design ist zwar Geschmackssache, aber mindestens erträglich, die Buchsen sind an beiden Seiten (Patchfeld und Dose) die gleichen und auch in verschiedenen Farben zu haben. Die Normale UP-Dose kann bis zu 3 Buchsen aufnehmen und ist als 2- oder 3-fach Ausführung “im Set” zu bekommen. Patchfelder 24 Ports belegen 1 HE im Rack. Für Leute mit “Taiwanbiegefingern” ist auch eine 48-Port-Version bei 2 HE zu bekommen, die aber etwas ätzend bei engen Platzverhältnissen werden kann. Aufputzeinheiten gibt es von 1 Buchse bis zwölf Buchsen. Und das Beste zum Schluss : es gibt nicht nur RJ 45-Einsätze sondern auch div. LWL-, Analog- (CHINCH) und Sonderbuchsen zum System.
Tip zum Schluss : Die Einzelteile des Verkabelungssystems (Buchsen und Kabel) müssen eine Zusammenhängende EMV-Prüfung bestanden haben und von den Herstellern füreinander freigegeben sein. Wenn “bunt gemischt” wird begibt man sich technisch und juristisch ganz leicht auf ganz dünnes Eis (das Ding heisst : Gesetz über die Elektromagnetische Verträglichkeit und ist EU-Recht :a :a )

Also wenn ich mal anfangen sollte zu bauen, dann hätte die ganze Hütte in jeder Ecke midestens eine CAT 6 Dose …, das sollte dann für den normalen Hausgebrach fast ausreichend sein :smiley: :smiley:

GR€€T$
Ralf