VoIP: Anbieter / Leistungen?

Hallo *,

Soweit ich das verstanden haben, haben die “großen” Provider Ihre bisherigen Abrechnungsmodelle auf VoIP übertragen, so dass dass bei migrierten Mehrgeräteanschlüsse weiterhin nur zwei Gespräche gleichzeitig möglich sind und bei migrierten TK-Anschlüssen zwei pro ehemaligen S0.
Die Einschränkung ist nicht technisch begründet. Prinzipiell sollte es doch eigentlich keine Rolle spielen, wie viele Gespräche gleichzeitig geführt werden, solange genügend Bandbreite (und ggf. VoIP-Kanäle) vorhanden sind.

Ist das so richtig?

Wenn ja, gibt es andere, empfehlenswerte Anbieter, die vielleicht flexibler arbeiten?

Eine kleine Story zum (VoIP-)Wahnsinn der “üblichen” Provider:
Ein Kunde hatte ein ISDN Mehrgeräteanschluss (MGA) mit 6 Rufnummern. Als die Anzahl der gleichzeitigen Gespräche nicht mehr ausreichte, wollte er zu einem TK-Anlagenanschluss (AA) wechseln. Seinerzeit alles noch ISDN. Weder Telekom noch Vodafone waren fähig oder willens (?!?!) die Rufnummern des MGA auf den neuen AA zu übertragen. Wir wollten die alten Nr. “nur” zusätzlich zum Rufnummernblock. Hintergrund ist, dass die alten Nummern in Hunderten von Geräten hinterlegt sind und die Rufnummern seit Jahren bei den Kunden etabliert sind.
Ergebnis: 1x MGA + 1x AA (2xS0) an TK Anlage. Rein geht alles über den MGA, raus alles über den AA. Konsequenz: Der dritte eingehende Anruf erhält besetzt…
Zu allem Überfluss musste noch die “clip-no-screening”-Option zusätzlich (antürlich gegen Aufpreis) gebucht werden, damit als ausgehende Nummer (aus dem AA) die alte Nummer des MGA angezeigt wird.

An den MGA hing auch DSL (2Mbits). Das Angebot auf 50 Mbits zu gehen hat der Kunde ohne Rücksprache angenommen und dabei übersehen, dass dabei aus dem MGA ein VoIP Anschluss wird.
Ergebnis: 1x VoIP, 1x AA (2xS0). Die alten Rufnummern hängen am VoIP und müssen bei Vodafone einzeln registriert werden => Anlage benötigte zusätzliche VoIP-Kanäle. Die eingehenden Gespräche kommen jetzt also über VoIP, die ausgehenden gehen immer noch über den AA.

Fast wie zu erwarten war, ist Vodafone nicht fähig oder willens mehr gleichzeitige Gespräche auf dem VoIP-Anschluss zuzulassen. Nein, auch nicht mit Aufpreis.

Das Ganze ist jetzt schon verworren genug. Wenn aber die “Zwangsumstellung” des AA kommt, dann stehen wir endgültig vor einem echten Problem, weil laut Vodafone Clip-No-Screening bei VoIP nicht vorgesehen / möglich ist.

Fällt jemand eine Möglichkeit wie man das ganze “aufräumen” könnte, sodass die alten Nummern erhalten bleiben? Auf den Rufnummernblock könnten wir sogar wieder verzichten, weil wir nur eine Nummer davon nutzen und diese problemlos getauscht werden könnte. Wichtig sind die alten Rufnummern und die Möglichkeit mehrere Gespräche gleichzeitig ein-/ausgehen zu haben. Die TK hat intern 6 Nebenstellen mit analogen Geräten, interne VoIP-Kanäle werden also nicht benötigt.

Jemand eine Idee dazu?

PS: Das soll hier kein Vodafone-Bashing sein. Ich bin mir relativ sicher, dass es mit der Telekom nicht anders wäre.

Grüße
…tms

Warum macht Ihr keine Rufumleitung bei besetzt im Amt auf den Anlagenanschluss?

Weiß nicht, ob ich deine Frage richtig verstanden haben. Den AA verwenden wir nur ausgehend. Besetzt kommt also beim AA eigentlich gar nicht vor.

Eingehende kommen ausschließlich über den VoIP (alte Rufnummer)
Wir hatten für den VoIP-Anschluss beim Provider ein WL bei besetzt (auf eine DDI des AA) versucht, das funktioniert aber nicht. Vodafone lässt sich offensichtlich nicht so einfach überlisten.

Grüße
…tms

Ich meinte, dass Ihr für den ehemaligen MGA - nun VoIP-Anschluss - eine Umleitung bei Besetzt auf den Anlagenanschluss einrichten könntet. Dadurch könntet ihr mehr als 2 Telefonaten empfangen. Ihr braucht natürlich dann auch eine Rufverteilung für den Anlagenanschluss. Die Weiterleitung müsste im Amt - nicht in der Telefonanlage - stattfinden.

Ich würde in eurem Fall aber sowieso lieber die neuen Anlagenanschluss als neue Rufnummern herausgeben und nur noch diese verwenden, dann brauchst Du spätestens in 1-2 Jahren die alten Nummern nicht mehr. Wenn man nur häufig genug überall die neuen Rufnummern hinschreibt und bewirbt sollte das eigentlich kein Problem sein. Du könntest das z.B. auch mit “Text vor Melden” lösen. Ansage: Bitte verwenden Sie zukünftig unsere neue Tel-Nr. … wir werden Sie nun mit dem gewünschten Teilnehmer verbinden.

Die Providerumleitung der VoIP-Rufnummer bei besetzt auf eine DDI Druchwahl des AAs haben wir probiert, das funktioniert aber nicht. Die gleiche Umleitung auf eine Handy-Nummer funktioniert. Offensichtlich lässt Vodafone nicht alle Umleitungen durch.
Eine Umleitung auf die DDI Durchwahl funktioniert aber für “nicht erreichbar”, also, wenn die TK die Rufnummern nicht beim SIP Provider registriert.

Den Wechsel auf den AA-Rufnummernblock habe ich dem Kunden auch schon mehrfach vorgeschlagen. Es sind aber nicht nur die Kunden, sondern vielmehr die hunderte Geräte, die er vermietet und die die Rufnummer tragen und einzeln, manuell umkonfiguriert werden müssten. Ich verstehe durchaus, dass er den Aufwand scheut.

Ideal wäre ein SIP-Provider, der alle Rufnummern auf ein Block legen würde und bei dem man die Anzahl der gleichzeitigen VoIP-Kanäle buchen kann. Der Kunde hätte kein Problem damit, pro Kanal zu bezahlen…

Wie auch immer: Die Story sollte nur verdeutlichen, welchen Wahnsinn die Provider treiben in dem sie zwanghaft die alten Modelle auf VoIP aufzwängen und dabei die eigentlichen Vorteile von VoIP verhindern.

Ich glaube auch nicht mehr, dass wir mit den Standard-Providern eine Lösung finden. Die können/wollen einfach nicht.

Der Thread diente mehr dazu zu erfragen, ob jemand “bessere” Provider kennt, die “flexibler” sind und wohin wir alle Rufnummern umziehen könnten.

Grüße
…tms

Hallo TMS.

Also - grundsätzlich ist der Jungle unübersichtlich, hier meine Bisherigen Erkenntnisse:

  • ja, die Provider versuchen ihre bisherigen ISDN-Anschlüsse auf VoIp erstmal ähnlich abzubilden.
  • Telekom und auch andere Anbieter verkaufen für MG und auch TK-Anschlüsse auch höhere Anzahl Kanäle (z. B. Telekom). Dies ist auch der Grund wieso AWS bei besetzt (bei bereits 2 belegten Kanälen) nicht greift.
  • der TK-Anschluss der Telekom (der in naher Zukunft verkauft werden soll) kann auch ClipNoScreening
  • auch z.B. Sipgate, QSC und andere Anbieter können ClipNoScreening und die Kanalzahl hochschrauben (z.B. Sipgate) je nach Tarif.

Mann könnte in Deinem Fall z. B. die Rufnummer des Mehrgeräteanschlusses bei einem Provider kündigen und zu einem neuen Anbieter mitnehmen. Der TK-Anschluss kann beim bisherigen Provider bleiben. Das ist auch der Vorteil von VoIp - es gibt nicht nur einen Anbieter den man nutzen kann. Generell benötigt man natürlich genügend Bandbreite - wenn die nicht da ist, hat man Probleme.

…die Provider sind gerade erst dabei selber herauszufinden, was Ihre Kunden wollen und womit sie Geld verdienen können.

Problematisch könnte es wieder werden, wenn die Provider wieder versuchen Datenmengen abrechnen zu wollen oder zu drosseln…

Grundsätzlich hat Herrybeart recht. Viele Provider bilden die klassiche Art der ISDN Kanäle erst mal auf SIP ab. Eigentlich verschenkte Funktionen.

Für deine erste Frage kann ich dir den Provider Hlkomm empfehlen. Dieser begrenzt nach Tarif nur abgehende Sprachkanäle. Eingehend gibt es keine Begrenzung, denn dafür zahlt ja der Anrufer schon mit Durchleitungsgebühren unter den Providern. Vorher aber lieber noch mal fragen dort :slight_smile:

ClipNoScreening ist an sich eine Gute Sache. Mann kann dem B-Teilnehmer eine Nummer senden, die der Anschluss gar nicht hat bzw. Informationen. Der Provider ist ja nicht verpflichtet die Info auf Richtigkeit zu prüfen. Leider wird in der PAI von SIP immer die originale Nummer des Anschlusses mitgesendet, aufgrund des Notrufes in Deutschland. Auch bieten viele Provider ClipNoScreening an, aber auch viele Provider verweigern die Weiterleitung dieser “Fake-Rufnummer” und schreiben die Rufnummer im PAI wieder in den From-Header bzw. Contact-Header. Ähnlich ist das Prinzip im SS7 mit User-Provided und Network-Provided Number (Klassisches ISDN-Netz). Auch entscheidet die B-Seite, welche Nummer sie sehen will.

Dann dürfte die AWS bei besetzt aber auch auf die Handy-Nummer nicht gehen. Da diese aber funktioniert, würde ich hier beim Provider nochmal nachforschen wo das Problem liegt, da die Umleitung auf die DDI Durchwahl prinzipiell ja auch geht z.B. bei “nicht erreichbar”.

Hallo,

Dass die Provider-WL zum Handy funktioniert, nicht jedoch zu DDI hat mich auch gewundert. Ist komisch, ist aber so. Vielleicht ist Vodafone cleverer als gedacht und hat eine Sperre eingebaut, damit man die Beschränkung auf 2 Kanäle nicht umgehen kann. Ich war bestimmt nicht der Erste, der diese Idee hatte :wink:

Danke für die Hinweise mit den anderen Providern. Ich werde mir das mal in Ruhe anschauen.

Grüße
…tms

Hallo *,

Ich bin immer noch an diesem Thema dran, aber inzwischen schon etwas weiter :slight_smile:

Hat jemand Erfahrung mit einem der folgenden Providern?

  • Easybell
  • Placetel
  • Sipgate

Funktionieren die genannten Provider (SIP und SIP-Trunk) mit der 5020-VOIP? 6’er VoIP Modul wurde nachgerüstet.

Zu Easybell und Sipgate gibt es bei Auerswald XMLs zum Runterladen. Leider sind die Bezeichnungen nicht so klar, dass man sie 1:1 zuordnen könnte :frowning: Insbesondere bei Easybell ist unklar, ob SIP-Truncs funktionieren. Placetel dürfte laut Liste gar nicht gehen?

VIelen Dank

Grüße
…tms