VOIP und Bandbreite

Hallo,

wir haben hier nur einen 1000er DSLer, damit reicht die Bandbreite manchmal nicht mal für ein VOIP-Gespräch, weil noch anderes über den 128er Upload läuft. (Mails, VPN). Folge, die gehende Sprache ist oft abgehackt.
Da der 711er Codec wohl nicht verstellbar ist, haben wir testweise den Router als ATA genommen und die Anlage per A-Box verbunden. Das funktioniert prima, für einige Verbindungen haben wir Macros auf die Systels gelegt.

Das Ausnahmerouting ist wohl dafür nicht zu gebrauchen, oder gibt es da einen Geheimtrick? Bei der Basic 1 war ja die A-Box als Schnittstelle definierbar.
Macros in Kurzwahlen gehen wohl auch nicht.

Viele Grüße
Contix

Der Trick ist QoS im DSL-Router einzustellen, sprich: Vorzugsbehandlung für VoIP-Pakete, WWW, FTP und Mail kommen erst dann an die Reihe, wenn gerade kein dringendes VoIP-Paket mehr dran ist. Wenn der Router (darf ich raten? FBF!) selbst VoIP macht, wird i.d.R. auch QoS entsprechend konfiguriert. Wenn VoIP schon aus der Anlage oder einem PC kommt, muß man das dem Router in aller Regel explizit mitteilen.

Alexander

Hallo Alexander,

es ist ein Draytek Vigor 2200V, brauche ich wegen der vielen VPN-Tunnel.

Da ist ein QoS relativ spartanisch. Man kann nur den zu reservierenden benötigten Internet Upstream eintragen. Gebe ich da 100 kBit/s ein, sinkt der messbare Upload von 128 auf unter 65 kBit/s, aber das VoIP der Basic ist da auch nicht besser. Aber dann geht auch keine Terminalservernutzung von außen mehr.

Mit dem G723 klappt es auch ohne QoS und ohne RTP Priorisierung am besten. Bei größerer Bandbreite ist das sicher kein Problem, aber es sind leider mehr als 5 km zur Vermittlungsstelle.

Contix

Stabiler und besser von der Codec-Auswahl her wäre hier eine Fritz!Box Fon zu verwenden, die über einen externen S0-Port gekoppelt wird. Preislich liegen die alten FBF 5050, die für diesen Zweck ausreichen, auch schon unter EUR 50.

–gandalf.

Danke Gandalf,

meinst Du, den Draytek ersetzen? Da fehlen mir aber die VPN-Tunnel.
Schalte ich aber die FBF hinter den Router lanseitig, ist das Problem des QoS und der Bandbreite noch immer da? Als VoIP/ISDN Gateway ist das schon die bessere Lösung als die A-Box.

Viele Grüße
Contix

Ich würde die FBF einfach quasi als ATA hinter den Router im LAN betreiben. der interne S0-Port der FBF kommt an einen externen S0 der CB.2 (siehe http://wiki.ip-phone-forum.de/pbx:isdn:fritzfon:start ). Die zur Verfügung stehende Bandbreite ist natürlich knapp, aber mit einem passenden Codec erträglicher. Ich habe das hier mal zusammengetragen: http://wiki.ip-phone-forum.de/voip:codecs:start

–gandalf.

Da es in der Art schon angesprochen wurde, muß ich bezüglich FBF und Basic.2 mit Voip nochmal nachhaken:

Wenn die Basic.2 hinter einer FBF (7170) hängt, würdet Ihr VoIp eher mit der Basic.2 machen oder eher mit der FBF und S0 Kopplung?
Hintergrund der Frage:
Mache ich VoIP mit der FBF werden die VoIp Datenpakete sauber priorisiert, etc… allerdings ist die Integration dann nur über das Voip Routing möglich.
Macht die CB2 VoIP, dann ist die Integration zwar (etwas) besser, aber was müßte man in der FBF einstellen, das die VoIp daten genauso “gut” priorisiert werden, als wenn die FBF VoIP macht?

Habt Ihr damit schon Erfahrungen gemacht?
Bzw. welchen Unterschied habt Ihr in der Sprachqualität zw. FBF und CB2 bisher so festgestellt?

Danke und Gruß
Achim

Ganz theoretisch sollte der Weg des VoIP über die CB.2 empfohlen werden, da man hier eine engere Integration in die Rufverteilung und Integration in die Anlagenkonfiguration erhält. Wer sich eine CB.2 leistet, sollte sich auch einen vernünftigen Internetzugang leisten können, so daß Bandbreite nicht das Problem sein sollte (von Ausnahmen abgesehen :wink: ).

Praktisch sieht es so aus, daß man mit der CB.2 weder ein sinnvolles Spektrum an Codecs, noch ein funktionstüchtiges Call Routing/LCR via VoIP hat, d.h. die kleine, harmlose FBF ist hier überlegen. Da man diese inzwischen für um die EUR 50 bekommt und sie recht stabil laufen, wäre dies meine persönlich präferierte Lösung aus funktionalen Gründen, denn einen freien ext. S0 an der CB.2 zu haben sollte kein Problem sein… oder zwei davon :slight_smile:

Bezüglich Routing: natürlich macht die FBF Traffic Shaping für den eigenen VoIP-Verkehr, nicht jedoch für fremden. Dieser kann auch nicht wirklich so einfach priorisiert werden (hierzu müßte man ds-mod mit iptables installieren und die Konfiguration selbst in den Tiefen der Module vornehmen). In diesem Fall sollte man sich einen sinnvollen Router kaufen (Lancom, Intertex, …).

Dann sind wir jedoch auch schon beim nächsten Thema: AVM 5188 VoIP-Gateway oder auch die Lancom 17xx mit int/ext ISDN und SIP-Gateway können hier natürlich die kommerziell stabiliere Variante der FBF übernehmen… incl. sinnvollem Routing und Priorisieren.

Weiterer Lesestoff: im ip-phone-forum gibt es auch einige Postings zu diesen Themen.

–gandalf.