Keine VoIP-Telefon mit Speedport w921v

Hallo,

Ich nutze eine Auerswald Commander 6000 an einem Telekom Magenta Ip-Anschluss.
Angeschlossen ist sie über einen Speedport w921v der Telekom.

Betreibe ich die TelAnl ohne VoIP-Modul kann ich problemlos telefonieren.
Stecke ich das VoIP-Modul ein, kann ich keine abgehenden Gespräche führen und eingehende Gespräche werden - sobald ich den Hörer abnehme - abgebrochen.

Nach sehr geduldiger Hilfe durch den Auerswald-Support kamen wir zum Ergebnis, dass es am Router oder am TelAnschl liegt.

Die Technik-Hotline der Telekom konnte mir bei der Konfiguration des Routers nicht weiterhelfen, am Anschluss waren keine Fehler erkennbar.

Nachdem ich einen alten Speedport w920v angeschlossen hatte, funktionierte das Telefonieren - auch mit gestecktem Modul - ohne Probleme.

Nun zur Frage:
Hat hier schon mal jemand so ein Problem gehabt und es gelöst ohne den Router tauschen zu müssen?

Hast Du einmal geprüft, ob im Speedport w921v vielleicht selber die VoIP-Telefonie aktiviert ist? Außerdem rate ich Dir dazu, alle sogenannten “SIP-ALG” oder “SIP-Helfer” im Router zu deaktivieren.

Die Weiterleitung des RTP-Bereichs per Portforwarding direkt auf die Anlage kann manchmal auch hilfreich sein.

Zunächst einmal vielen Dank für deine Antwort.

Die von dir genannten „SIP-ALG“ oder „Helferlein“ sagen mir zunächst mal nichts. Ich habe im Konfigurationsmenü auch keine Infos, die mit SIP-ALG irgendwas zu tun hatten, gefunden.
Portforwarding hab ich schon mal gehört. Aber die Anlage-Router-Kombination funktioniert ja
OHNE Modul problemlos. Nur MIT Modul will die Technik nicht.
Die Nutzung der Ports dürfte sich meinem bescheidenen Wissens nach mit Einstecken des Moduls nicht ändern.

Der Auerswald-Support hatte auch in diese Richtung gedacht und mir eine „Prüfliste“ zugeschickt:

Prüfen Sie bitte für den Betrieb die folgenden Möglichkeiten:

  1. Sicher stellen, dass der Anschluss nicht auch im Router konfiguriert ist.
  2. Prüfen, ob ein SIP-ALG im Router vorhanden ist und ob dies abschaltbar ist.
  3. In der TK-Anlage zum VoIP das STUN für SIP und RTP aktivieren und als STUN-Server „stun.t-online.de“,
    STUN-Server-Port: 3478 nutzen.
  4. Sofern kein vorheriger Punkt hilft, kann der Zustand mit einem Wireshark-Trace vor dem Router geklärt
    werden (WAN-Schnittstelle).
  1. geprüft; Internettelefonie nicht aktiviert, keine MSN programmiert
  2. SIP-ALG gibt es laut Telekom-Hotline bei diesem Router nicht
  3. Einstellungen in TK-Anlage vorgenommen aber kein Erfolg
  4. Wireshark-Trace gemacht (Danke für die Hilfe dazu an den Auerswald Support)

Nach dem Wireshark Protokoll konnte der Support erkennen:

Die Daten zeigen zum Betrieb mit VoIP-Modul, dass die TK-Anlage für die Sprache mit der
IP 192.168.122.104 arbeitet. Die Rufmeldungen erfolgen zu der LAN-IP 192.168.122.103 TK-Anlage.

Beim Betrieb ohne VoIP-Modul arbeitet die TK-Anlage nur der LAN-IP 192.168.122.103.
Dies ist der Unterschied zum Betrieb mit und ohne Modul.
Im Ablauf zeigt das Protokoll, dass der Anbieter nicht antwortet. Auf der Seite der TK-Anlage zeigt das
Protokoll keinen Fehler.

Die Ursache der Störung muß demnach im Router oder beim Netzbetreiber gesucht werden.<<

Oha - mir dämmert da, was Dein Fehler sein könnte!

Hast Du den verwendeten RTP-Bereich im Router denn auch auf die IP-Adresse des VMF-Moduls geleitet? Sonst kann es nicht gehen! Das VMF verarbeitet die Sprachdaten (RTP), Signalisierung macht die CPU der Anlage.

Also in Deiner Konfiguration RTP auf die 192.168.122.104 (Die IP Deines VMF-Moduls) leiten, SIP&Co auf die 192.168.122.103 (Anlage).

Es empfiehlt sich natürlich dringend, die IP-Adressen der Anlage und der Module statisch zu vergeben, damit diese sich nicht plötzlich ändern (dann geht auch nix mehr).

Im Thema VoIP-Telefonie hast du es hier mit einem ZDAU (Zweit-Dümmsten-Anzunehmenden-User) zu tun :wink:

Es ist kein VMF-Modul sondern ein VoIP-Modul verbaut. Das dürfte aber für das Problem aber nur unwesentlich sein - oder?

Welcher RTP-Bereich wird denn (von wem) verwendet und wo im Router (ich vermute Port-Umleitung) muss das konfiguriert werden?

Ich stell mal einige Bilder ein, in der Hoffnung dass es damit ein wenig einfacher wird:

Mit Portfreigabe und Port - um- bzw. weiterleitung hatte ich noch nichts zu tun. Was muss - wo - eingetragen werden?

In der Regel vergebe ich die IP-Adressen in meinem Netzwerk statisch. So hab ich das auch für die TKAnl und das VoIP-Modul gemacht.

Hi,

klar … ich meinte auch VoIP-Modul :innocent:
Du musst Deinen RTP-Bereich 49152-49407 unter “Port- Weiterleitungen und Umleitungen” eintragen. Benutze hierfür UDP (RTP sind UDP-Daten).

Die Zeile muss dann so aussehen:
49152 - 49407 49152 - 49407 COMmander VoIP

(Den COMmander VoIP habe ich mal als Platzhalter für “Gerät auswählen” gesetzt - das muss die IP Deines VoIP-Moduls sein.

(Diese Konsumer-Router sind ein Pain in the …)

So hab ich es gemacht:

Aber blöderweise kann ich nur die TK als Gerät auswählen. Das VoIP-Modul mit der 192.168.122.4 wird nicht angezeigt.

Mit Pain… meintest du aus der Sichtweise eines Profis ein ständiges Ärgernis?

Naja, ich will es mal so sagen:
Diese Consumer-Router und Co werden für die breite Masse der DAU’s kaputtoptimiert, so dass Oma Elsbeth das Ding noch irgendwie ans Laufen bekommt. Man will ja möglichst wenig Serviceaufkommen haben. Dafür kann man alles. was darüber hinausgeht, eben nicht oder nur sehr schwierig machen.

Wir waren im letzten Frühjahr ein paar Tage im Schwarzwald. Da wir wussten, dass es dort im Tal handymäßig bestenfalls GPRS gibt, haben wir uns eine Ferienwohnung genommen, wo es WiFi gibt. Dort angekommen musste ich schnell feststellen, dass ausser Web und eMail gar nichts geht. Ich kam auf keinen Server, nicht auf meine Haussteuerung, nicht an meine Videoüberwachung. Gut, dachte ich mir: Kennst Du ja aus vielen Hotels in der Welt, wenn Du dienstlich mal unterwegs bist. Also VPN rein. Oops! OpenVPN kann keinen Tunnel aufbauen. Gut, dann eben L2TP. Shit, geht auch nicht!

Ich habe dann dem Vermieter geschrieben, was denn eine sooo restriktive Firewall soll. Klar, beim mir im Gast-WiFi geht auch nicht viel mehr, man will ja nicht für das Filesharing eines Gastes belangt werden, wir sind ja in Deutschland. Aber VPN geht immer, ist ja dann auch nicht mehr meine IP und Verantwortung.

Der Vermieter sagte sofort er kommt rüber, er selber hat nicht viel Ahnung aber ich könne ihm das gerne so einstellen, dass VPN kein Problem mehr ist. 20 Minute später saß ich vor einer FritzBox, bei der ich doch nur für die Gastbeschränkung die VPN-Ports freigeben will. 30 Minuten später habe ich aufgegeben, weil es nicht geht. :rage:

Zurück zum Thema: Der Speedport ist was für Leute, die da ein Telefon anschließen wollen um zu Hause via All-IP telefonieren zu können und mal ins Internet zu kommen. Du hast da eine professionelle Anlage der Business-Klasse, und da passt es irgendwo nicht. Du musst herausfinden, ob und wie Du dem Teil beibringen kannst, dass da auf einer (festen internen) IP ein Gerät ist und dann die Ports darauf weiterleiten. Wenn das nicht geht, wirst Du um einen neuen Router nicht herumkommen :sunglasses:

Tipps: Wenn Du ein eingebautes (V)DSL-Modem brauchst - https://www.telekom.de/hilfe/geraete-zubehoer/router/weitere-router/zyxel/zyxel-vmg-1312-b30a (gibt’s natürlich auch auf dem freien Markt). Wenn Du was richtig Gutes (ohne Modem) zu einem vernünftigen Preis haben willst: https://www.ubnt.com/edgemax/edgerouter/

Die Business-TK hab ich mir zum Preis einer Konsumer-Version zusammengestellt :grin:

So wie ich die Sache sehe, liegt das Problem letztendlich daran, dass der w921v die Ports nicht auf das VoIP-Modul weiterleiten kann. Und er kann das nicht, weil die Firmware das nicht hergibt. Damit Oma Elsbeth nicht irgendwo rumklickt, der Router nicht rumzickt und der Support ihre Fehler ausbügeln muss…
Soweit ich das verstehe, brauch ich das Modem um überhaupt online gehen zu können. An so ein Modem könnte ich also einen Router (vereinfacht konfigurierbarer Switch mit ebenso konfigurierbarer Firewall und weiteren Schmankerln?) ranhängen.
Also den Speedport nur als Modem nutzen und dann z.B. den Ubiquiti Networks ERLite-3 EdgeRouter Lite an das Modem anschließen. An den Router dann meinen Switch…

Jepp, genau so könnte es gehen. Kann der Speedport denn den Bridge-Modus um als reines(!) DSL-Modem zu fungieren?

Der ER3Lite ist echt klasse, ist mein Backup-Router falls es meinen ER8-Pro mal zerreißen sollte :grin:

Du stellst Fragen… :slightly_smiling: Da muss ich erstmal Klementine fragen ob nur sauberes oder reines DSL-Modem :slightly_smiling:

Vielleicht geh ich auch den einfachen Weg mit ner Fritzbox. Eine 7490 hab ich schon mal erfolgreich testen können. Ist zwar auch “nur” Konsumer aber fürs Erste Erfolgversprechender.

:joy::joy::joy: Naja, das ist schon essentiell, mit dem Bridge-Modus. Sonst funktioniert der nachfolgende Router nicht richtig.

So, hab jetzt mal im Telekom-Forum rumgeheult.
Alex gab mir den Hinweis: „Unter Heimnetzwerk -> Heimnetzwerk (LAN) -> Übersicht der Geräte im Heimnetzwerk -> Gerät Manuell hinzufügen“

Gesagt, getan.

gefreut…getestet…enttäuscht :disappointed_relieved:

Und zum reinen Modem:


Ich nehme mal an, dass dies bedeutet, dass kein reiner Modembetrieb möglich ist.

Weil? Geht immer noch nicht?

Dafür sieht Dein Bild (halb) nicht schlecht aus. Scheint wie gewünscht zu funktionieren, allerdings bleibt der intern konfigurierte Zugriff weiterhin aktiv laut der Hilfeseite.

Wie das funktionieren soll - keine Ahnung. Ich muss da passen, die Kisten kenne ich persönlich nicht.

Laut Deinem Screenshot der Portweiterleitung leitest Du an ein Gerät mit dem Namen “PC192-168-122-4”. Im Zitat vom Service oben hat das VoIP-Modul die IP 192.168.122.104. Hast Du das inzwischen umgestellt, oder woher kommt der Unterschied?
Nicht, dass Du an die falsche IP weiterleitest :sunglasses:

Gruß Dauerbesetzt

@Johnny_English: Vielleicht kannst Du mal einen Screenshot der IP-Konfigurationsseite Deiner Anlage posten?

@Marco: Ja, geht immer noch nicht.

@Dauerbesetzt: Du hast natürlich vollkommen Recht mit dem Screenshot. Der stammt noch aus einer vorherigen Konfiguration. Tatsächlich hat das Modul auf das umgeleitet wird die xxx.104. Insoweit habe ich bei der bestehenden Konfiguration (zum Glück/ leider?) keinen Fehler gemacht.

@Marco:
Klaro, hätte ich auch schon selbst dran denken können:


nicht wundern: die mac-adresssen habe ich unkenntlich gemacht

Jetzt wird es schwierig. Um mal analytisch dranzugehen: Wenn es ohne VoIP-Modul funktioniert, mit VoIP-Modul aber nicht, können wir eigentlich Fehlkonfiguration im Anbieter-Template, STUN-Probleme etc. ausschließen. Der einzige Unterschied mit VoIP-Modul ist, dass RTP eben an eine andere IP-Adresse muss. Nicht die der CPU, sondern die des VoIP-Moduls.

Signalisierung scheint ja zu laufen, also ist es wohl ein RTP-Problem.

Hast Du die Chance, mal mit einem “richtigen” Router zu testen? Ich traue diesen Speedport-Kisten bei allem außer Standard-0815 (Telefon steckt am Speedport und mehr nicht ausser einem normalen PC zum Surfen) keinen Meter über den Weg, um ehrlich zu sein.

Ich habe hier ja die gleiche Konfiguration, auch eine 6000-er mit VoIP-Modul. Zwar im Mainstream noch das gute, alte ISDN (weil Anlagenanschluß), aber die VoIP-Testprovider (Siptgate, DUSnet) laufen problemlos.

Nur zum Test einen EdgeMax etc. zu kaufen mag ja oversized sein (es sei denn, Du willst sowieso was Gutes haben :smirk:). Vielleicht kann Dir ja testweise jemand mit einem Router behilflich sein.

Erst einmal ist es beruhigend für mich, dass auch Profis hier anscheinend nicht weiterkommen :wink:
Das baut mein zugegebenermaßen z.Zt. angeschlagenes Selbstvertrauen doch ein wenig wieder auf.

Und wie das in der Konsumerebene so ist, ich habe niemanden im Bekanntenkreis der einen “richtigen” Router hat.
Bräuchte ich dann nicht auch noch ein “richtiges” VDSL-Modem?

Leider kenne ich auch niemanden der ebenfalls einen Speedport w921v hat. Daher kann ich einen eventuellen Defekt meines Gerätes leider auch nicht herausfinden.

Inzwischen hängt alles über eine Fritzbox am DSL-Anschluss und funktioniert auf Anhieb Problemlos.
Die Fehlerursache bei Verwendung meines 921ers herauszufinden wäre jetzt nur noch mit “Sportsgeist” zu begründen.
Den habe ich im Normalfall auch, aber im Moment bin ich echt angefressen. Es wird echt Zeit, dass jemand das Beamen erfindet… “Scotty Energie” und ich stünd mit meinem Gelümp bei Marco vor der Tür.

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:joy::joy::joy:
Sorry, manchmal kann ich meine Zunge nicht hüten :speak_no_evil:

Aber es freut mich, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag. Die Fritzbox ist zumindest schonmal „richtiger“ als ein Speedport :yum: