Neuer Modemrouter

Hi,

ich habe ein Problem das hier eigentlich nirgends reinpasst.
Nachdem die alte FritzenFirmware zum Unsicherheitsfaktor geworden ist und die neue “sichere” Firmware mit meiner Konstellation nicht mehr funktioniert und sich AVM 'ne Runde dumm stellt trage ich mich ernsthaft mit dem Gedanken mich gänzlich von den AVM-Boxen zu trennen.
Die Konstellation ist folgende:

3 FritzBoxen im Verbund:
-Die 1. Box 7270 bei mir zu Hause stellt die Hauptbox dar. Auflaufen tut dort das Internet und mein ISDN-Anschluss mit diversen analogen und VoIP-Telefoniegeräten und einer FritzCard zur Fernkonfiguraion von entfernten AW-Anlagen

Die 2. Box 7240 dient als Repeater und steht bei meiner Nachbarin. An dieser ist ein analoges Telefon angeschlossen welches als VoIP-Nebenstelle an meiner 1. Box angemeldet ist. sie telefoniert damit über ihren eigenen Sipgate-Account

Soweit funktioniert das auch mit der neuen AVM-Firmware

Jetzt kommt die 3. Box die entfernt in meiner Datsche steht und via UMTS und VPN an meiner Hauptbox zu Hause angemeldet ist. Funktioniert auch noch prächtig - der Tunnel steht.
Jetzt habe ich dort ein analoges telefon angeschlossen welches auch als VoIP-Nebenstelle an der 1. Hauptbox zu Hause angemeildet ist. Funktionierte bis zur FW-Version 5.22 prächtig. Mit der neuen Firmware meldet sich die entfernte Nebenstelle der 3. Box jedoch nicht mehr zu hause an der Hauptbox an. Ich weiß nicht warum, es geht nicht mehr. Mit der alten Firmware ist alles wieder gut

Und jetzt zum eigentlichen Problem:

Ich überlege zumindest die Hauptbox abzuschaffen und mir stattdessen eine kleine 3000er anzuschaffen und einen anderen Modemrouter.
Folgende Bedingungen hätte ich gern:
Der Router sollte ein internes Modem haben, DynDNS von namemaster.de unterstützen, natürlich VPN können. Einen NAS-Speicher sollte er verarbeiten können und vielleicht noch einen Media-Server beinhalten

Problem wird wahrscheinlich sein dass ich die FritzBox bei meiner Nachbarin nicht mehr als Repeater an dem neuen Router anmelden kann und ob die 3. FB in meiner Datsche sich via VPN an der Hauptbox anzumelden vermag ist auch fraglich. Und ob ich die entfernten Nebenstellen in den FritzBoxen an der COMpact 3000 anmelden kann weiß ich auch nicht. Sollte aber theoretisch funktionieren. ABER: Theoretisch sollte sich die VoIP-Nebenstelle der 3. Box in meiner Datsche auch an der 1. Box anmelden. Funktionierte auch prima bis zur FW 5.22
Komischerweise wenn ich ein richtiges VoIP-Telefon in meiner Datsche hinstelle meldet sich das problemlos an der 1. Box an, nur wenn das VoIP-“Telefon” in der FB eingerichtet ist funktioniert es nicht mehr

Ich weiß dass das Problem nicht ganz einfach ist, aber evtl. kann mir ja jemand einen Tip geben

Besten dank im voraus

Moin,

dass hier ganz viele Antworten kommen habe ich nicht erwartet. :smiley:
Ich glaube ich weiß wie ichs mache
Ich besorge mir eine FB ohne Telefonie und für die Telefonie eine C3000VoIP mit ISDN-Modul. Die VoIP deswegen weil ich nicht weiß ab wann man mir IP-telefonie zwangsaufbürdet und ich dann mit einer C3000ISDN mit einem nutzlosen Produkt dastehen würde
Also die VoIP-Variante und puste der solange es geht das externe ISDN mittels ISDN-Modul ein
Scheint mir alles am vernünftigsten zu sein

[quote=“Hinckley, post:2, topic:4508”]
dass hier ganz viele Antworten kommen habe ich nicht erwartet. :D[/quote]
Moin mein Lieber,
brennts bei Dir? Und was für Antworten hast Du erwartet, wenn Du uns nicht einmal verrätst, was für einen DSL-Anschluss Du hast?
Klar kann man jetzt sagen, nimm einen Lancom / Bintec / Cisco mit V- oder A-DSL-Modem oder irgendwas mit DD-WRT, aber … ich habe bspw. in der Praxis Lancom und zuhause eine Fritte, mir gelingt es nicht einmal, damit eine LAN-LAN-Kopplung zu realisieren (und ja, ich kenne alle how to’s dazu).
Problem bei der alten firmware ist, das auch ohne aktivierten “Fernzugang” das Passwort ausgelesen werden kann, wenn man eine entsprechend präparierte website ansurft. Insofern können auch alle Daten, die auf Massenspeichern direkt an der Fritte hängen, ausgelesen werden - nur als Beispiel.
Und ich fürchte, wie andere - insbesondere HSPA- oder LTE-Router reagieren, bekommst Du nur via trial and error raus --> das kann ein teures Vergnügen werden.
Insofern kannst Du ja mal überlegen, ob PBX over the cloud was für Deine Datscha wäre - so teuer wie eine komplett neue Hardwareumgebung würde das auch über Jahre absehbar nicht werden …

LG, Thomas

Moin mein dunkeldeutscher Mitstreiter,
Ach naja, brennen tuts nicht, aber es wird wärmer :@

Problem ist ganz einfach dass ich mit der neuen Firmware für die fritzBoxen nicht mehr klar komme und nur Stress damit habe. Die abgesetzte Nebenstelle die in der Garten-FritzBox eingerichtet ist meldet sich nicht mehr zu Hause an meiner 7270 an
Anschluss habe ich 16000er ADSL von der Telekom
Mit der alten FW war alles im grünen Bereich, die man aber nicht drauflassen kann oder sollte…
Mit der neuen FW ist zwar die Sicherheit da aber die Telefonie wie ich sie brauche funktioniert nicht mehr…
Ich muss mich also entscheiden zwischen Pest oder Cholera oder generell einen ganz anderen Weg gehen…

ich weiß noch nicht so richtig, am liebsten will ich die ganze Telefonie von den Fritten wegnehmen wollen und extern auf Auerswald auslagern
Dann könnte ich da die neue FW aufdudeln, die reinen Internetfunktionen hauen ja hin, nur die Telefonie nicht mehr
Die Bintec und Lancom Router kann ja keiner im privaten Umfeld bezahlen

Hi und besten Dank für Deinen Hinweis,

den Downgradelink von avm kannte ich, jedoch waren da bisher noch die funktionierenden Firmwareversionen 5.22 erhältlich - die sind alle weg :@
Zum Glück hatte ich die mal auf der Platte gespeichert

da gibts ne Beta-Version 5.23 für die 7270v2 - das hört sich doch sehr gut an
Die dritte Box die per UMTS und via VPN eine abgesetzte Nebenstelle zur 1. 7270v2 bildet ist auch eine 7240
Für die 7240 gibts kein Downgrade mehr. Ich fürchte wenn ich auf die 7270v2 die V 5.23 spiele und auf den repeater 7240 nicht werden die nicht miteinander sprechen wollen

Hallo Hinckley,
ohne weit aus zu hohlen.
Bei der (jede Box) Fritz-Firmware nach der 5.2X musst du wenn du deine Box nicht von Grund auf neu konfigurieren willst sondern einfach Updaten willst für die außen liegende NS den zugriff über das Internet zulassen … ja unsicher …

Hatte das Problem auch vor einiger Zeit bei einer ähnlichen Konstellation die 7390 als “Zentralanlage” eins Kumpels.

Nachdem wir mal eine komplett frische Konfiguration nach einem Werks-Reset aufgebaut hatten ging es auch sauber durch den VPN. da scheint es beim Updaten der Firmware irgendwelche Konfigurationen nicht sauber zu konvertieren.

# # WICHTIG:

Es gibt 1&1 Fritzboxen bei denen eine Anbindung von außenliegenden VoIP-Nebenstellen je nach Firmware-Stand nicht durch den VPN-Tunnel möglich ist. Persönlich kenne ich das Problem von einer 7270v2 mit 1&1 Brand … mit einer „freien“ Box ging es aber.

# # Zu deiner “Umbauidee” ein Hinweis:

mit der Compact 3000 (ISDN oder VoIP mit Ext-ISDN-Modul) wirst du bei deiner Konstellation nicht wirklich glücklich nehme ich an denn du wirst mit den maximal 2 (bzw. bei der VoIP 4) VoIP-Kanälen wohl nicht auskommen. Denn bereits wenn diene Nachbarin telefoniert werden dort ja schon 2 Kanäle benötigt.
Das Anmelden einer FritzBox als Nebenstelle an der Auerswald-Anlage funktioniert übrigens problemlos.

Hi,

besten Dank für Deine Ausführungen
Bis zur FW 5.22 konnte ich problemlos die außenliegende Nst. der FB 7240 an der Hauptbox anmelden. Wenn ich ein “richtiges” IP-Telefon nehme, die Nebenstelle dort einrichte und es am LAN der 7240 betreibe funktioniert es. Der VPN-Tunnel steht ja
Habe zwar ne 1und1 Büchse, die ist allerdings entbrandet

Bei der FW 5.50 haben die Fritzer diese komische Hausautomation eingepflanzt. Ich frage mich wer diesen Unsinn braucht??. Hausautomation geht, alles andere nicht! Geil!:rofl:
Na ja, warum auch nicht. Vielleicht lässt sich ja die “bildungsferne” Kundschaft dazu animieren die Hardware dafür käuflich zu erwerben :stupid:

[quote]Das Anmelden einer FritzBox als Nebenstelle an der Auerswald-Anlage funktioniert übrigens problemlos.[/quote] So wars angedacht

Stimmt, die VoIP-Kanäle reichen ja hinten und vorne nicht. Wie kam ich bloß auf die naive Idee die VoIP-3000er bringe von Haus aus 4 VoIP-Kanle plus 2 optionale mit? :s
Wenn ich irgendwann mal auf das VoIP-Zeugs zwangsumgestellt werden sollte falle ich ja total um

Danke Dir

Moin Moin,

du willst einen Router, der gleich noch VoIP macht, einen Media Server beinhaltet und natürlich irgendwie ein NAS?
Soetwas würde bei mir weder ins Haus noch ins Büro kommen.

Mein Vorschlag kauf dir einen vernünftigen Router, der Routet also 3G, DSL, VPN, was auch immer. Dahinter kannst du dann gesichert deine anderen Geräte betreiben.
Wenn deine FritzBox nicht am Internet hängt sondern hinter einem Router dann könntest du ja auch die alte Firmware verwenden - wobei wenn sie nurnoch VoIP macht, dann geht es ja vielleicht auch mit der neuen Firmware.

Als Router kann ich nur Geräte mit pfSense empfehlen (www.pfsense.org), hab ich zu Hause mit nem normalen DSL Anschluß am Laufen und auch in der Firma mit etwas besseren Leitungen.

Vorteil ist aber su kannst einen (alten PC) benutzen, pfSense installieren und es damit testen, wenn das geht kannst du auf eine kleine Stomsparende Kiste upgraden.

Zu Hause hab ich z.B. die http://varia-store.com/Systeme-mit-Software/pfSense:::223_271.html (die Linke) am laufen. Wobei die auch für ein kleines Büro ausreichen.

Gruß,

Christian

Wenn ich mir nicht erst kürzlich eine (gebrauchte) Auerswald 4410 zugelegt hätte, würde ich meinen Anschluß von ISDN auf IP umstellen, und keine Fritz!Box, kein Speedport, keine DSL-Easybox einsetzen, sondern ein DSL-Modem (welches Annex J kann, wie z.B. D-Link-DSL 321B mit H/W-Version E) installieren, dahinter einen Router (welcher VPN unterstützt), und daran eine VOIP-Telefonanlage (z.B. eine Auerswald 5010 oder 3000 VOIP). Dann noch eine DECT-Basis am internen ISDN-Port der TK-Anlage (oder auch eine VOIP-basierte).

Laut Auerswald kann man an ihre VOIP-Telefonanlagen auch externe Nebenstellen anschließen, die auch eine VOIP-SIP-App in einem sog. Smartphone sein kann.

Das wäre meins. Die Geräte sauber getrennt nach Funktionen. Keine eierlegende Wollmilchsau.

Sorry, aber wie d…mlich bist Du denn? Ich klammere mich mit aller Macht an meinen ISDN-Anschluss und das soll auch noch möglichst laaaaaange so bleiben. Bis jetzt ist es mir standhaft gelungen sämtliche Versuche der Telekomiker abzuwehren mir VoIP unterzuschieben

[quote=„Hinckley, post:12, topic:4508“]

Sorry, aber wie d…mlich bist Du denn? Ich klammere mich mit aller Macht an meinen ISDN-Anschluss [/quote]

Was ist daran so dämlich? Ich würde vermutlich einen schnelleren Internet-Zugang für etwas weniger Geld bekommen. Im Ausgleich dafür müßte ich ein anderes DSL-Modem anschaffen (das gegenwärtige kann kein Annex-J) für 27,50 Euro.

Warum sollte ich mich „mit aller Macht an meinen ISDN-Anschluß [klammern]“?
Ich derzeit, weil ich gerade erst etwas Geld in eine neue ISDN-TK-Anlage getätigt habe.

Aber was noch? Ich bin neugierig.

Braucht eigentlich kein Mensch. Genauso wenig wie stabile Telefonie, DFÜ, Faxübertragung und Alarmierungen. Echt, braucht man nicht … VOIP ist geil!!

LG, Thomas

Ja, richtig „geil“. Stabile und gegen 100% tendierende Verfügbarkeit, glasklare, aussetzerfreie und verzögerungsfreie Übertragung, Faxübertragung, funktionierende Rufumleitungen und DFÜ braucht eigentlich wirklich kein Mensch!

Das geht mit ISDN genauso gut (eher besser)

Es gibt keinen einzigen Punkt an dem VoIP gegenüber ISDN enen Vorteil hat. Doch einen: Für die Telekommunikationsunternehmen lassen sich diese Anschlüsse billig realisieren - Nur darum geht es
Für die Kunden sind VoIP-Anschlüsse nur von Nachteil
Das nur so zur Info

Moin nochmal,

vor zwei (oder mittlerweile 3?) Wochen gab es in Berlin eine Verschwörungsversammlung der Telekomiker zu diesem Thema --> alles natürlich unter strengster Geheimhaltung. Dort wurde auf das Ziel eingeschworen, bis 2018 alle (!) Amtsanschlüsse auf over IP umzustellen, da die Zulieferer die Produktion von ISDN- und Aanalogtechnik wohl eingestellt haben, insbesondere Siemens.

Angeblich gab es Nachfragen, wie diese Zielsetzung insbesondere auf dem platten Land umgesetzt werden soll, nur Antworten gab es dazu keine wirklichen.

Das ist jetzt aber alles aus der Gerüchteküche, die über drei Ecken für mich gekocht hat …

LG vom Kattegat, Thomas

Das halte ich für eine faule Ausrede der Telekomiker und die Zulieferer halten als Sündenbock her. Solange die Nachfrage besteht wird es mindestens einen Hersteller in der Welt geben der die Komponenten auflegen wird.
Und wenn Siemens das nicht will macht es garantiert jemand anders. Und der andere macht die Teile auch so, dass sie 100%ig kompatibel zum Iststand sind. Ganz wie der Kunde es wünscht

[quote=„Hinckley, post:15, topic:4508“]

Das geht mit ISDN genauso gut (eher besser)[/quote]

Das interessiert mich. Wie kann ich z.B. mein Handy als Nebenstelle von meiner Auerswald 4410 USB einrichten?

[quote=„Hinckley, post:15, topic:4508“]
Für die Kunden sind VoIP-Anschlüsse nur von Nachteil
Das nur so zur Info[/quote]

Ich bin jetzt so klug als wie zuvor. Zu mir kommt hierbei keine Information an.

Welche Nachteile bringt denn ein IP-basierte Anschluß für den Kunden?

Das würde ich gerne wissen. Mir sind bisher keine bekannt. Aber wer das Wissen hat, sollte das doch bite auch weitergeben, anstatt nur ein Minuszeichen zu setzen.

Mit der 4410 gehts nun gerade nicht…
Hättest Dir eine 5010/20 oder C3000 zugelegt wäre das machbar gewesen. Das Handy als abgesetzte Nebenstelle einzusetzen ist keine Frage eines VoIP-, Analog- oder ISDN-Anschlusses, sondern eine Frage der eingesetzten Telefonanlage und der Bandbreite des zu Hause anstehenden Internetanschlusses (der natürlich auch über eine öffentliche IP verfügen muss). Die billigen Billigstanbieter (und leider auch die etablierteren) die heutzutage auf dem Telekommunikationsmarkt herumkrauchen und den Kunden mit Versprechen und angeblich günstigeren Preise locken die sie nicht halten können irgendwelche halbseidenen VoIP-Anschlüsse verhökern vergeben oft nur private IP’s. Und schon stehste mit Deinem Wunsch nach einer abgesetzten Nebenstelle da wie’n Pflegefall.

Auf deine Frage die Vor- und Nachteile von VoIP zu erörtern beschränke ich mich mal auf die vorteile für den Kunden. Da muss ich weniger schreiben

Vorteile für den Kunden: KEINE

Na ja, ich habe mich dann doch durchgerungen einige Nachteile aufzuzeigen:

Nachteile: Viele. die Sprachqualität ist Glückssache, Sprachaussetzer, verlorene Pakete: Normal.
Fax: Glückssache bis unmöglich.
Anschluss von EC-Cashgeräten: Nicht möglich
Anschluss von Alarmanlagen und Notrufen: Nicht möglich
DFÜ: Nicht möglich
Gebührenimpulse: Nicht möglich
Wahlprozedere: Einfach nur eine Zumutung
Erstinstallation: Glückssache - funktioniert oder endet im Fiasko

Vorteile für den Telekommunikationsanbieter: Viele. VoIP-Anschlüsse sind gegenüber ISDN- und Analoganschlüssen extrem billig zu realisieren und zu unterhalten (einzig und allein aus diesem Grund verhökert jeder den Kunden IP-Anschlüsse und verspricht damit den Himmel auf Erden). Und die deutschen Deppen sind (mit wenigen Ausnahmen) sowas von total naiv und glauben denen das auch noch
Nicht umsonst verkaufen sie Ihren Kunden ganz ausdrücklich: „Einen Telefonanschluss für die Sprachtelefonie“ Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Und wer vor allem das Kleingedruckte liest und auch versteht noch viel mehr
Tja, Pech für den deutschen Michel: Das böse erwachen kommt später wenn der Kunde der Meinung ist dass er eigentlich auch Faxe verschicken und empfangen müsste oder das Haus mit einer Alarmanlage gesichert hat oder gar eine Pension besitzt und Gebührenimpulse benötigt. Und ganz verrückt wird es wenn der Hotelier ein EC-Cashgerät besitzt was plötzlich nicht mehr funktioniert und sich nun ein neues internetfähiges Gerät anschaffen soll
Und die Telekomiker sind sogar noch so dreist und wollen für ihre minderwertigen IP-Anschlüsse den gleichen Preis wie ISDN haben

Und das was ich geschrieben habe ist nur ein Teil der Nachteile
Das sollte erst einmal reichen um über die Sache objektiv nachzudenken

Fehlende Ausfallsicherheit:

VoIP braucht zwingend ein IP-fähiges Endgerät (Modem-Router), das lokal mit Strom versorgt werden muß. Bei Stromausfall fällt auch die gesamte VoIP-Telefonie aus, wenn das Gerät nicht an einer lokalen USV hängt. Kaum ein VoIP-Nutzer im privaten Umfeld wird sich eine USV neben die Fritzbox stellen und regelmäßg warten.

Klassisches ISDN und analoge Telefonie haben immer eine Amtsspeisung, so dass wenigstens ein Notbetrieb mit einem Telefon auch bei Stromausfall möglich ist, auch über Stunden, während die USV beim Nachbarn längst leer ist.

Fahrstühle und Hausnotrufsysteme sind auf die Amtsspeisung angewiesen, damit auch bei totalem Stromausfall Hilfe gerufen werden kann.

Kein echtes Plug-and-Play:

Bei VoIP muß man erst einmal einen Breitband-Modem-Router konfigurieren, minimal überläßt man das dem Anbieter per TR-069 und hofft, dass das WLAN-Passwort gut genug ist, dass niemand es einfach so erraten kann und damit in das lokale Netz und auf die Konfigurationsoberfläche des Routers kommt. Außerdem muß sich der Endanwender um regelmäßige Updates des Routers kümmern, wenn der Anbieter die nicht automatisch einspielt. Siehe aktuelles Fritz!Box-Problem. Für den Betrieb eines VoIP-Modem-Routers ist ein Computer zwar nicht zwingend notwendig, aber sehr hilfreich. Insbesondere, wenn sich der Anbieter nicht zu 100% um den VoIP-Modem-Router kümmert. Überspitzt gesagt brauche ich also einen Computer, um telefonieren zu können.

Ein analoges Telefon steckt man in die Wanddose, damit ist die Installation abgeschlossen und das Telefon ist einsatzbereit. Kein Schritt 2. Kein Computer.

Bei ISDN braucht man tatsächlich mindestens zwei Schritte: 1. NTBA in die Wanddose stecken. 2. ISDN-Telefon in den NTBA stecken. Zumindest am Mehrgeräteanschluß funktioniert jetzt auch das ISDN-Telefon. So lange niemand im Telefon MSNs einstellt, reagiert das Telefon auf jeden Anruf und abgehend wird die Haupt-MSN benutzt.

Start-Verzögerung:

Voraussetzung für TR-069 und erst recht für VoIP ist eine IP-Verbindung zwischen Modem und Gegenstelle beim Anbieter. Bei DSL und DOCSIS ist ein Aushandeln der Übertragungsparameter notwendig, das dauert in der Praxis etwa eine Minute, kann auch mal 15 Minuten dauern, einige Anbieter mutem dem Kunden auch 60 Minuten Wartezeit zu. Dieses Aushandeln ist nach jedem Stromausfall erneut fällig. So lange ist keine Kommunikation möglich.

Analog gibt es absolut keine Wartezeit, sobald die elektrische Verbindung hergestellt ist, kann telefoniert werden.

Bei ISDN benötigt der NTBA ein bis zwei Sekunden, um sich auf die Gegenstelle einzustellen.

Eingeschränkte Datenübermittlung:

VoIP-Codecs, die für Sprache optimiert sind, demolieren schon einfache Fax-Übertragungen, die über 100 Jahre alte analoge Telefonnetze und auch über ISDN problemlos funktionierten. Man muß erst einmal den VoIP-Modem-Router dazu überreden, für das Fax-Gerät keinen Sprach-Codec zu benutzen, sondern T.38. Mit Glück geht das über Wählcodes, sonst muß mal wieder Kollege Computer helfen.

Übrigens: Ein einfaches Fax ist auch für Juristen ein rechtlich bindendes Dokument, E-Mails werden bestenfalls mit sehr viel Signaturaufwand rechtssicher. (Ja, das ist bekloppt.)

Echtes ISDN ist mehr als nur zwei Telefon-„Leitungen“ mit bis zu 10 Rufnummern, über die man faxen und sprechen kann. Über ISDN kann man auch Daten übertragen, auch mit exotischen Protokollen. Zum Beispiel, um Geräte (wie z.B. Telefonanlagen, Alarmanlagen) fernzuwarten oder um Firmware-Updates zu verteilen. Pseudo-ISDN über VoIP kann oft nur Sprache und Fax übertragen, die Datendienste des ISDN sind schlicht nicht verfügbar.

Alexander